Mit einem Schnitt durchs rote Band übergaben Ludwig Augenthaler von der Stadt Geestland, MoorIZ-Leiterin Karin Fäcke, Hendrik Rehm, Vorsitzender im Stiftungsrat der Naturschutzstiftung sowie Dr. Angela Pannek von der Naturschutzstiftung (vorne v.l.) den neuen Steg offiziell seiner Bestimmung Foto: tw
LANDKREIS tw ∙ „Das ist einmalig in Niedersachen.“ Kerstin Norda, Geschäftsführerin der Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven ist die Freude über die neue Steganlage am Moorerlebnispfad beim Flögelner See vom Gesicht abzulesen. Am Mittwoch wurde die Anlage im Beisein von Vertretern aus Politik, Verwaltung und der beteiligten Firmen eingeweiht.
Die neue Steganlage ist auf Dauerhaftigkeit angelegt
Das Besondere an der neuen Steganlage, die im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts „Neue Wege des Natur-Erlebens Ahlenmoor“ erstellt wurde: Sie ist aus nachhaltigen und umweltschonenden Schraubfundamenten aus Stahl sowie recycelten Kunststoffbohlen hergestellt. Das heißt, „sie ist auf Dauerhaftigkeit angelegt“. Und sie hat noch einen weiteren Vorteil. Durch eine breitere Lauffläche, Radabweiser und eine verringerte Steigung wurde sie barrierearm gestaltet, um mehr Menschen das Naturerleben Moor zu ermöglichen. Durch die neuen Bohlen ergibt sich zudem ein hoher Grad an Rutschfestigkeit.
Und noch eines freute Kerstin Norda: „Durch die gute Zusammenarbeit der beteiligten Firmen konnte die neue Steganlage so schnell erbaut werden“. Innerhalb von fünf Monaten wurde die Anlage abgebrochen, rund 4.000 Bohrpfähle bis zu 14 Meter tief in den Torf geschraubt, tonnenweise Stahl und tausende Schrauben in die über 4.500 Bohlenbretter geschraubt. Entlang des Pfades finden sich immer wieder Infotafeln, die unter anderem Anregungen zum aktiven Erleben der Natur bieten. So erfahren die Besucher etwa wie alt sie wären, wenn sie ein Hochmoor wären oder warum Forschende im Sommer kleinen blauen Faltern nachjagen.
Es sei gelungen, „moderne, nachhaltige, klimaschonende Formen des Naturerlebens zu schaffen“, befand Landrat Thorsten Krüger. Das könne jedoch nur gelingen, „wenn wir das gemeinsam machen. Dazu müssen wir uns an der Erlebniswelt der Menschen orientieren“. Denn nur so könnten neue Wege eingeschlagen werden. Und auch Geestlands Bürgermeisterin Gabi Kasten freute sich, dass alles gut geklappt hat.
Im Rahmen des Projekts wurden auch zwei Bohlenstege am Löh neugestaltet, der Waldpad – der am MoorIZ startet – überholt sowie Wanderwege, Aussichtstürme und Infotafeln unter die Lupe genommen und auf neuen Stand gebracht.
Noch ein paar Wochen auf sich warten lässt eine weitere Attraktion – eine neue E-Look, mit der die Moorbahn umweltfreundlich durch das Ahlenmoor fahren kann.
Durch die Maßnahme habe das Ahlenmoor als größtes Moor Niedersachsens noch mehr Aufmerksamkeit erhalten, so Hendrik Rehm, Vorsitzender im Stiftungsrat der Naturschutzstiftung.
Das Gemeinschaftsprojekt „Neue Wege des Natur-Erlebens Ahlenmoor“ der Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven, der Stadt Geestland, des Landkreises Cuxhaven und der Samtgemeinde Land Hadeln wurde von Dr. Angela Pannek von der Naturschutzstiftung fachlich gesteuert, unterstützt bei der Bauumsetzung von Ludwig Augenthaler von der Stadt Geestland und in Sachen Ahlenmoor und Tourismus von Karin Fäcke, Leiterin der MoorInformationsZentrums (MoorIZ) in Ahlen-Falkenberg.
Projekt gelang Dank großzügiger Förderung
Insgesamt 2.750.000 Euro wurden in das Projekt investiert, gefördert durch die europäische Union über das Programm „Landschaftswerte“ (1.650.000 Euro), die Stadt Geestland (500.000 Euro), den Landkreis Cuxhaven (250.000 Euro), die Metropolregion Hamburg (rund 237.000 Euro), sowie das Land Hadeln und den Förderverein Ahlenmoor (je 10.000 Euro). Gut angelegtes Geld, wie Hendrik Rehm findet. Und er hatte noch eine Bitte zum Abschluss: „Werbt für das Ahlenmoor, denn es ist etwas ganz Tolles entstanden“.