Kann auch auf FDP und Grüne bauen: Thorsten Krüger Foto: tw
LANDKREIS ano ∙ Das wird eine eindimensionale Geschichte werden – wenn nicht noch ein Wunder geschieht. Nachdem sich die SPD knapp für den Geestländer Bürgermeister Thorsten Krüger statt des 1. Kreisrates Friedhelm Ottens als Landratskandidaten entschieden hatte, die CDU wenig später auch auf den SPD-Mann einschwenkte, haben jetzt die Kreisverbände von FDP und Grünen nachgezogen: auch sie bieten keine Alternative, positionieren sich für den Geestländer.
„Nach Beratungen in Partei, Kreisvorstand und Kreistagsfraktion stehen die Grünen einer Kandidatur von Thorsten Krüger positiv gegenüber. Wir bedauern sehr, dass es auch uns nicht gelungen ist, einen aussichtsreichen Kandidaten für die anstehende Landratswahl aufzustellen. Aktuell sieht es aus, dass die Entscheidungsmöglichkeiten der Wähler im demokratischen Spektrum sehr eingeschränkt sind“, so Wolfgang Steen vom Kreisvorstand in einer Pressemitteilung. Um gleich zu entschuldigen: „Auch die CDU bietet keine personelle Alternative.“
Immerhin wird gleich die thematische Latte hochgehängt: An eine Zusammenarbeit im Falle einer Wahl von Thorsten Krüger zum Landrat knüpfen die Grünen Erwartungen. „Wir erwarten von Thorsten Krüger eine engagierte Unterstützung bei der dringenden Umsetzung von Klimaschutz im Landkreis“, macht die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag, Eva Viehoff, deutlich. „Für uns ist die Umsetzung des Klimaschutzes und das Erreichen der Klimaneutralität bis 2035 zentrales Ziel. Das haben wir sowohl im Wahlprogramm als auch in der Gruppenvereinbarung so für den Landkreis definiert“, so Viehoff weiter. Und Kollegin Marianne Peus ergänzt: „Ein Aktionsplan Klimaschutz für den Landkreis, der baldmöglichst aufgestellt und umgesetzt wird, soll den Landkreis voranbringen. Wenn ein Landrat hierzu positiv eingestellt ist, ist dies eine große Hilfe.“
Es gebe aber auch wichtige Punkte, bei denen die Grünen sehr kritisch auf die Kandidatur von Krüger schauen würden. So wird deutlich kritisiert, dass er sich zur Finanzierung des Flughafens Nordholz und zum geplanten Autobahnbau lediglich in der Art äußern wollte, dies zu prüfen. „Für uns ist der Moorschutz ein sehr wichtiger Faktor für den Klimaschutzes. Der geplante Autobahnbau durch Moorgebiete widerspricht diesem Ziel. Unsere Positionen sind bekannt, wir lehnen beides ab und werden – aufgrund gewichtiger Argumente – diese auch weiter energisch ablehnen“, heißt es in der Pressemitteilung.
Etwas knapper und eindeutiger machen es die Liberalen. Der Kreisvorstand der Cuxhaven FDP habe sich gemeinsam mit den Mandatsträgern und Stadtverbandsvorsitzenden der Gemeinden mit dem Kandidaten der SPD zur Landratswahl, Thorsten Krüger ausgetauscht. Das Ergebnis sei nach einer digitalen Sitzung eindeutig. Einstimmig unterstützte man den Kandidaten Krüger, lautete die Ansage ebenfalls in einer Pressemitteilung. Kreisvorsitzender Günter Wichert: „Thorsten Krüger hat bewiesen, dass er in der Lage ist, den Landkreis moderner und nachhaltiger zu gestalten. Die FDP teilt viele Ideen von Thorsten Krüger.“ Für Wichert sei die interne Findung von Thorsten Krüger in der eigenen Partei SPD auch ein deutliches Zeichen, wie unterschiedlich die SPD im Landkreis aufgestellt sei – wegen des knappen Wahlergebnisses. „Deshalb ist es gut, wenn der zukünftige Landrat unabhängig von seiner Partei eine breite Mehrheit im Parlament vorweisen kann“, fügt er hinzu.
Carsten Nickel, Fraktionsvorsitzender der FDP im Kreistag, sieht in Thorsten Krüger auch den richtigen Mann am richtigen Platz. „Wir müssen nicht nach Problemen suchen und gucken, warum etwas nicht geht, sondern nach Lösungen suchen und einen Weg finden, wie etwas möglich ist. Genau das ist die Aufgabe des neuen Landrates.“