Claus Seebeck Foto: sh
LANDKREIS sh ∙ Er hatte eine prominente Mitbewerberin um das direkte Landtagsmandat. Ein anstrengender Wahlkampf mit einem überraschenden Ergebnis? Nicht die Wahl selbst für Claus Seebeck, aber die Deutlichkeit. „Dass es so deutlich wird, war auf jeden Fall überraschend. Es war ja auch nicht irgendeine Ministerin, sondern die durch die Corona-Pandemie mit der größten medialen Aufmerksamkeit der letzten Monate, noch dazu die Nummer 2 der SPD-Landesliste.“
Es war eine faire Wahl
Warum ihn so viele gewählt haben, lag nach Meinung von Claus Seebeck auch am fairen Wahlkampf in seinem Wahlkreis. „Die Wählerinnen und Wähler haben es sehr begrüßt, dass nicht aufeinander ‚eingeprügelt‘ worden ist, sondern dass ich auf vielen Ebenen präsent war und zugehört habe, wo Herausforderungen und Probleme liegen. Das ist auch in der Wahlanalyse der Partei so aufgenommen worden und wird ein Teil davon werden, das Vertrauen in die Politik der CDU wieder zurückzugewinnen.“ Womit eines seiner Arbeitsfelder der nahen Zukunft schon definiert ist.
Die ersten Tage waren unwirklich
Dabei waren die ersten Tage nach der Wahl schon bemerkenswert. „Es war schon etwas unwirklich, aber als ich dann am Dienstag kurz vor der ersten Sitzung der CDU-Landtagsfraktion vor dem alten Leineschloss stand, wurde mir klar, dass der Niedersächsische Landtag mein Arbeitsplatz sein wird“, sagt Claus Seebeck.
Erste Schwerpunkte konnte der neue Landtagsabgeordnete noch nicht setzen. Dazu sei durch die Neustrukturierung der Landtagsfraktion keine Möglichkeit gewesen, meint Claus Seebeck. „So eine Wahlniederlage, wie die CDU in Niedersachsen sie jetzt erlebt hat, muss auch auf der Fraktionsebene analysiert und hinterfragt werden.“
Ausschüsse noch unklar
Bei der Frage, ob es Ausschüsse gäbe, für die er vorgesehen sei oder in denen er gerne vertreten sein möchte, zeigt sich Claus Seebeck bescheiden, aber bestimmt. „Unsere Ausschusswünsche haben wir bei der Fraktionsgeschäftsführung abgegeben. Vorgesehen ist da noch nichts, aber die Wünsche werden natürlich auch mit den Fähigkeiten abgeglichen. Meine Favoriten sind der Wirtschaftsausschuss, der Landwirtschaftsausschuss und der Innenausschuss in dem es auch um die Bereiche der Kommunen, des Sportes und des Ehrenamtes geht. Als Unterausschuss habe ich den Ausschuss Häfen und Schifffahrt angegeben.“
Viel Arbeit auch außerhalb der Ausschüsse
Auch ohne Mitglied im betreffenden Ausschuss sein zu müssen möchte Claus Seebeck, wie er schon in seinem Wahlkampf betonte, sich in einigen Bereichen in Hannover auf jeden Fall einbringen. „Der Begriff der Nachhaltigkeit muss viel stärker in die Entscheidungen des Landtages Einzug nehmen. Und zwar in alle Richtungen: ökologisch, ökonomisch und auch im sozialen Bereich. Und der Weiterentwicklung des ländlichen Raumes in allen Bereichen gilt sicherlich mein Hauptaugenmerk. Energieerzeugung, starke landwirtschaftliche Betriebe, ärztliche Versorgung, unser Blaulichtbereich im Ganzen, die Weiterentwicklung des ÖPNVs sowie Dorfgemeinschaften stärken stehen auf meiner Agenda.“
Originäre Cuxlandthemen im Auge behalten
Auch originär cuxländischen Themen will er mit nach Hannover nehmen. Das Gleichgewicht zwischen Stadt und Land herstellen, landwirtschaftliche Themen wie die Wiedervernässung der Moore, die Nitrat- und Phosphatrichtlinie, der Ausbau erneuerbarer Energien, Stärkung des ÖPNVs und der Bau und die Sanierung von Radwegen an Landesstraßen sowie der Ausbau der Liegeplätze 5-7 im Cuxhavener Hafen durch NPorts werden in seinem Fokus stehen. Dazu wird das „Seebecksche“ Büro in Flögeln als Anlaufstelle für die Bürger weiter bestehen bleiben. Ob ein weiteres Büro notwendig wird, wird sich zeigen. Dass das Cuxland eine zentrale Bedeutung für Claus Seebeck hat, will er als neuer Landtagsabgeordneter beweisen.