Das ging schneller als erwartet. Die neue Koalition steht. Es ist wie erwartet eine Ampel. Und das passt ja ausgezeichnet in die Zeit. Während wir auf den Lebensmittelverpackungen noch darauf warten, zeigt sich im Parlament schon, wie süß der Ausblick aufs Regieren denn sein darf.
Und nun geht es um die Posten. Gut man ahnt, wer denn unser neuer Kanzler wird. Einigen sehr jungen Mitmenschen wird klar, man muss keine Frau sein, um Kanzler zu werden. Zumal im Laufe der letzten Legislaturperiode so einige Kandidatinnen sich um Angela Merkels Nachfolge selbst verschlissen. Dafür sollen aber ganz viele Frauen, so viele wie Männer mindestens, in der Regierung ein Amt bekleiden. Bekleiden ist schön, das hört sich gepflegt an. Dabei hat das Gelbe in der Koalition mal flugs die ausgehandelten Ministerposten mehrheitlich mit Männern besetzt. Und schiebt den schwarzen Peter in der Hauptsache der SPD rüber. Die hat sogar mit Verkünden des Vertrages versprochen, Pari Pari die Ministerämter, Entschuldigung, Ministerinnenämter zu besetzen. Zur Not auf Kosten der „eigenen“ Männer. Das ist löblich von der SPD, aber die FDP hat in den letzten Jahren die mit viel Vorschusslorbeeren gestarteten Frauen ihrer Partei – drücken wir es freundlich aus – wenig unterstützt.
Die Grünen haben in Sachen Politikerinnen ein anderes Problem. Sie haben derer viele, von denen sich die Wählerschaft einige in einer Ministerinnenriege vorstellen können. Allerdings sind bekannte Namen darunter, die das gleiche Problem wie bei der CDU verursachen. Es ist die Sache mit dem Alter. Das macht bekanntlich weise, und deshalb stehen viele einfach nicht mehr zur Wahl. Aber wenn die Sache mit Mann und Frau geklärt ist, wird bestimmt auch wieder so richtig Politik gemacht.