Es ist schon verrückt. Diese Feierwut bezüglich der xxx-Tage. Wobei xxx nicht etwa für groß, extragroß oder gigantisch steht, sondern ganz allgemein als Stellvertreter für Worte wie Vater, Mutter oder wie gerade erst Passwort. Das mag erschrecken, dass Vater und Mutter auf eine Stufe mit einem Passwort gestellt werden, aber seien wir doch mal ehrlich: Der Blödsinn steckt doch im, eben, im xxx-Tag selbst.

Vater, Mutter oder gar das Passwort zu ehren macht ähnlich viel Sinn, wie Goldhamstern, Radkappen oder Gumminippeln einen besonderen Tag im Jahr zu gönnen. Weil, lassen wir uns das doch bitte auch mal mit der historischen Brille betrachten, es meistens eine Frechheit ist. Vater und Mutter gab es schon immer, Passwörter erst relativ kurz. Und doch, mit einem „Feier“tag versehen stehen diese auf einer Stufe mit Vater und Mutter. Es ist kein Scherz, Passwörter werden immer am 5. Mai geehrt. Damit sogar noch vor dem Muttertag.

Warum aber ein bestimmtes Datum den Wert von Vater, Mutter oder Passwort überhaupt in den Sinn rufen soll, ist fraglich. Vater und Mutter sollte man tunlichst nicht vergessen. Ok, Passwörter sollte man auch nicht vergessen, aber das wars dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Und Passwörter haben auch nichts gemein mit Goldhamstern oder Gumminippeln. Überhaupt sind die besagten xxx-Tage totaler Quatsch. Ja, auch wenn es weh tut, auch Vater- und Muttertag fallen unter „Quatsch“. Der Vatertag ist eh nur eingeführt worden, weil es einen Muttertag gibt. Das hat was mit falsch verstandener Gleichberechtigung zu tun. So nach dem Motto, „wenn Mutter Blumen kriegt, kriegt der Vater Bier“. Und Muttertag ist dementsprechend nur eingeführt worden, weil zu Beginn des vorletzten Jahrhunderts einige Männer meinten, die immer radikaler geforderte Gleichberechtigung von Mann und Frau durch einen Tag für die Frau übertünchen zu können. Statt Bier gab es 1922 auf Anregung des Verbandes der Blumengeschäftsinhaber eben Blumen. Gebt der Mutter einen Tag Blumen, dann ist sie die restlichen 364 Tage ruhig. Oder so ähnlich. Das haben auch die Nazis zu nutzen gewusst, die den Muttertag zwar nicht erfunden, ihn aber weidlich gefördert haben.

Warum man Passwörter, Goldhamster, Radkappen und Gumminippel oder gar die separierten Eltern ehren soll, bleibt dahingestellt. Vielleicht können es ja Vater und Mutter erklären. Sofern Vater die Buddel vom Mund nimmt und Mutter die Nase aus dem Strauß. Beim Passwort allerdings muss das Kleingedruckte im Vertrag helfen.