Schauspielerin Barbara Wussow, ehrenamtliche Botschafterin der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbruechiger (DGzRS)

Schauspielerin Barbara Wussow im Herbst 2021 in der Lübecker Bucht bei einer großen Such- und Rettungsübung der Seenotretter     Foto: DGzRS

BREMEN re ∙ Auf dem „Traumschiff“ kennt sich Barbara Wussow bestens aus, nun lernt sie die Seenot­retter auf Nord- und Ostsee näher kennen: Die aus der beliebten Fernsehserie bekannte Schauspielerin ist neue Botschafterin der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Zum Meer hat die Österreicherin eine ganz besondere Beziehung.

Gleich auf ihrer ersten Reise als „Traumschiff“-Hoteldirektorin erlebte Barbara Wussow nicht nur im Film, sondern in der Wirklichkeit die Gewalt der See: „Wir waren mit der ‚Amadea‘ von Honolulu nach Yokohama unterwegs, bei mehr als elf Beaufort und sehr grober See. Fenster gingen zu Bruch, der Rumpf trug Beulen davon. Ich habe allergrößten Respekt vor den Seenotrettern, die sich bei jedem Wetter mutig und selbstlos für andere einsetzen – mit ihrer Gesundheit und manche in der langen Geschichte der DGzRS sogar mit ihrem Leben. Ich bewundere das sehr“, sagte die Schauspielerin bei einem Besuch in Sassnitz.

Die hohe Einsatzbereitschaft der überwiegend freiwilligen Besatzungen der 60 Seenotrettungskreuzer und -boote zwischen Borkum im Wes­ten und Usedom im Osten beeindruckt sie: „Ich bin fasziniert, dass Menschen, die bei der Post, beim Frisör oder wo auch immer arbeiten, alles stehen und liegen lassen, wenn sie alarmiert werden, und ihre Ausrüstung schnappen, um Menschen aus Seenot zu retten – bei jedem Wetter, rund um die Uhr.“

Große Anerkennung verdienen in ihren Augen auch die vielen Menschen im ganzen Land, die mit ihren Spenden die ausschließlich durch freiwillige Zuwendungen finanzierte Arbeit der DGzRS überhaupt erst ermöglichen. „Sie sind alle Seenotretter, Spender und Crews sind gleichermaßen wichtig“, sagt Barbara Wussow.

Sehnsucht nach der See

Die beliebte Schauspielerin wurde in München geboren und lebt seit Kindertagen in Österreich, woher ihre Mutter stammt. Ihr Vater, der bekannte Schauspieler Klausjürgen Wussow, mit dem sie für die Fernsehserie „Die Schwarzwaldklinik“ in den 1980er Jahren gemeinsam vor der Kamera stand, wurde zwar an der Ostsee geboren. „Aber als Kind war ich nie am Meer, weil meine Eltern im Sommer immer gearbeitet haben. Als ich für die Dreharbeiten zur ,Schwarzwaldklinik‘ mit 21 Jahren nach Hamburg gekommen bin, habe ich Ost- und Nordsee zum ers­ten Mal gesehen – und war begeistert. Wenn ich ans Meer komme, öffnet sich mein Herz. Ich habe eine unglaubliche Sehnsucht danach, die sofort gestillt wird, wenn ich da bin.“

An Bord der DGzRS-Rettungseinheiten fühlt sich Barbara Wussow sicher. In der Lübecker Bucht beobachtete sie im Herbst eine große Such- und Rettungsübung der Seenotretter. „Ich habe viele beeindruckende Dinge gesehen und bin dankbar und demütig, dass ich das miterleben durfte. Denn ich möchte in meinem neuen Ehrenamt möglichst vielen Menschen aus meinen eigenen Erfahrungen etwas über die Seenotretter berichten.“

Bereits Mitte September 2021 hatte Barbara Wussow den ersten näheren Kontakt mit den Seenotrettern. In Neustadt in Holstein tauschte sie die Planken des 192 Meter langen „Traumschiffs“, der „Amadea“, mit denen des 22 Meter langen neuen Trainingsschiffes der DGzRS: Sie taufte es auf den Namen „Carlo Schneider“.
Barbara Wussow ist bereits die 23. Prominente, die das Botschafter-Ehrenamt der Seenotretter übernimmt. Die Reihe begann im Jahr 2000 mit Liedermacher Reinhard Mey. Direkt folgt Barbara Wussow Wolf-Rüdiger Marunde nach. Der Cartoonist und Illustrator, dessen Arbeiten unter anderem Woche für Woche die rund 3,5 Millionen Leser der Zeitschrift „Hörzu“ erreichen, hatte das Ehrenamt Anfang 2021 übernommen.