Sabine Gütlein schaut optimistisch ins neue Jahr Foto: tw
OTTERNDORF tw ∙ Das Covid 19-Virus kann einem ganz schön auf die Nerven gehen. Wie schön, dass es trotzdem noch Bereiche gibt, die den Beteiligten ein Lächeln ins Gesicht zaubern können. Einer dieser Bereiche ist der Tourismus an der Küste. So auch im Nordseebad Otterndorf. Auf die Frage wie sich der Tourismus hier entwickelt hat, gibt es für Sabine Gütlein, Fachbereichsleiterin Tourismus bei der Samtgemeinde Land Hadeln eine prompte Antwort. „Gut. Wir haben nicht gelitten. Bereits 2020 hatten wir auf den Campingplätzen das beste Ergebnis seit Bestehen. Zahlen, die wir im vergangenem Jahr noch toppen konnten.“
Open Air-Veranstaltungen kamen gut an
Doch wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Sah es bei Campingplätzen und Ferienhäusern sehr gut aus, hatten Hotels und vor allem das Sommercamp und die Jugendherberge zu leiden. Vor allem letztere mussten auf große Gruppen verzichten. Was sich auch in den Besucherzahlen niederschlug, die leicht gesunken sind.
In allem überwiegt aber das positive Gefühl, dass die Otterndorfer nicht nur viele Gäste begrüßen, sondern ihnen auch einiges bieten konnten.
Hierzu zählten vor allem die Open-Air-Veranstaltungen, bei denen der Kulturstrand Otterndorf und der Halloween-Spaziergang besonders gut ankamen. „Hierfür haben wir viel Lob bekommen“, freut sich Gütlein. Überhaupt sei alles was draußen stattfand, wie etwa auch Stadt- und Wattführungen von den Gästen sehr gut angenommen worden.
Für dieses Jahr gehen die Otterndorfer Touristiker optimistisch ans Werk. Neben kulturellen Open-Air-Veranstaltungen, wie etwa einer Neuauflage des Kulturstrandes, sind auch wieder Klassiker wie Bauernmarkt und Altstadtfest aber auch Indoor-Veranstaltungen, wie eine Gewerbemesse in Planungen. Um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, werden parallel Konzepte ausgearbeitet, um auf mögliche Corona-Einschränkungen einzugehen. „Dann erleben wir keine Überraschungen und müssen die Veranstaltungen nicht absagen“, so Gütlein. Dabei wollen sie und ihre Mitstreiter nicht das Rad neu erfinden, sondern greifen auf bereits erprobte Konzepte zurück. So kann sie sich für das Altstadtfest bei einer Besucherbegrenzung eine Maßnahme wie bei den Maritimen Tagen in Bremerhaven vorstellen, wo das Fest in einzelne Areale aufgeteilt war, verbunden mit einer Bändchen-Lösung.
Und auch wenn man – trotz positiver Tourismuszahlen – in Otterndorf sehr gerne auf die Coronapandemie verzichtete hätte, hatte sie noch auf einem anderen Bereich einen positiven Effekt – Verbesserungen auf digitaler Seite, die zwar bereits angedacht aber jetzt schneller umgesetzt wurden. So wurde für die Sole-Therme und die Spiel- und Spaß-Scheune ein Onlinebuchungssystem eingeführt, mit dem man sich schon im Vorfeld seine Karte reservieren konnte. Vor allem in der jetzigen Zeit mit begrenzter Besucherzahl wichtig, um nicht in einer langen Schlange stehen oder unverrichteter Dinge wieder gehen zu müssen. „Das wurde sehr gut angenommen“, so Gütlein.
Hierzu passt auch das Besucherlenkungssystem, für das die Förderung bereits bewilligt ist, und das in diesem Jahr noch umgesetzt wird. Mit diesem kann demnächst ganz aktuell über Infostelen (vor der Touristinformation in Otterndorf und der Spiel- und Spaß-Scheune) die Auslastung in Sole-Therme sowie Spiel- und Spaß-Scheune angezeigt werden.
Und was in Cuxhaven bereits Realität ist, soll in diesem Jahr auch in Otterndorf eingeführt werden – die digitale Gästekarte. Das heißt der Gast kann die Kurkarte nicht mehr nur in Papierform sondern bequem auf dem Smartphone mitnehmen. In diesem Zusammenhang wies Gütlein auch auf die gegenseitige Anerkennung der Kurkarten im Cuxland hin. Die vor sechs Jahren getroffene Vereinbarung zeige positive Effekte, mit einem regen Austausch. „Und Auswertungen zeigen, dass alle gleichermaßen profitieren.“