Die Schulleitung der Bleickenschule stellte den Antrag ihre Hauptschule in eine Oberschule umzuwandeln Foto: tw
LANDKREIS tw ∙ Für Kopfschütteln und Fassungslosigkeit vor allem von Seiten der Vertreterinnen der Cuxhavener Bleickenschule stieß am Freitag auf der Schulausschusssitzung des Landkreises die Diskussion um ihren Antrag zur Umwandlung der Bleickenschule von einer Hauptschule in eine Oberschule.
Denn eigentlich schien die ganze Sache schon in trockenen Tüchern. Schon vor zwei Jahren hatten sie den Antrag eingereicht und positive Signale erhalten.
Doch sie hatten die Rechnung ohne die SPD-Grünen-Gruppe gemacht. Schon zu Anfang stellte Henry Kowalewski den Antrag auf Einrichtung einer Integrierten Gesamtschule (IGS). Für den die CDU aber, gerade auch im Hinblick auf die lange Tagesordnung, keine Dringlichkeit sah. Da die erforderliche zwei Drittel Mehrheit nicht erreicht wurde, wurde er auch nicht angenommen.
Als dann der Tagesordnungspunkt Bleickenschule aufgerufen wurde, zeigte zwar auch Kowalewski, großes Verständnis für den Antrag der Bleickenschule, brachte dann aber doch einen Ergänzungsantrag der SPD-Grünen-Gruppe ein, in dem die Verwaltung beauftragt wird, „Gespräche mit der Stadt Cuxhaven zu führen, um gemeinsam eine Lösung für die Raumnot im Gebäude der Bleickenschule zu finden, unter gleichzeitiger Berücksichtigung der Einführung einer integrierten Gesamtschule. Die Finanzierung ist mit der Stadt Cuxhaven abzustimmen und im Haushalt zu berücksichtigen“.
Ein für Lasse Weritz, CDU, nicht hinnehmbarer Änderungsantrag, „da für eine Schuländerung die Schule in Benehmen gesetzt werden muss“. Und auch Lars Mittelstädt, Dezernent der Außenstelle Cuxhaven der Landesschulbehörde, zeigte sich irritiert und fragte, warum man der Schule erst Hoffnung mache, um sie dann zu enttäuschen?
Und dieser Enttäuschung gab Schulleiterin Clarissa Schröer auch Ausdruck, nachdem sie nach langen Diskussionen auch zu Wort kommen durfte. „Es tut fast körperlich weh, dass wir keine Stellungnahme abgeben konnten warum wir eine Oberschule und keine IGS wollen.“ Ein Hauptpunkt: Die Oberschule wird von Eltern und Schülern eher akzeptiert als eine Hauptschule. Ein weiterer Punkt: Eine IGS brauch auch eine gymnasiale Klientel. „und die haben wir nicht“.
Im Rahmen dieser Diskussion, betonte die SPD-Grünen-Gruppe, dass es ihnen um die Einführung einer IGS ginge, diese aber nicht zwangsläufig mit der Bleickenschule in Verbindung bringen wolle. Was aus Sicht der CDU den Ergänzungsantrag null und nichtig machte, da dieser nur möglich sei, wenn er in Verbindung mit der Bleickenschule stehe.
Sitzung nach fünf Stunden vertagt
Am Ende folgte der Kompromiss, den Änderungsantrag in eine Sondersitzung zu verschieben. In dieser wird dann auch der letzte Punkt der Tagesordnung zum Entwurf des Haushaltsplans für den Bereich Schulen behandelt, denn nach fünf Stunden Sitzung war laut Geschäftsordnung des Kreistages Schluss.
Der Antrag der Bleickenschule auf eine Umwandlung in eine Oberschule wurde am Ende mit Mehrheit unterstützt. Allerdings ohne die SPD-Grünen-Gruppe, die sich mit sich mit Verweis auf ihren Änderungsantrag der Stimme enthielt. Mehrheitliche Unterstützung erhielt ohne lange Diskussionen auch der Antrag der Süderwischschule auf einen Schulformwechsel zur Grund- und Oberschule, auch hier bei Enthaltung von SPD und Grünen.
Die endgültige Entscheidung trifft der Kreistag.