Führten den ersten Spatenstich aus (v.l.): Uwe Santjer, Jochen Kaufholt, Olaf Lies, Robert Frimpong und Peter Miesner      Foto: Stadt Cuxhaven

CUXHAVEN sh ∙ Alles redet von grüner Energie, einer will es lieber klimaneutrale Energie genannt wissen. Anlässlich des Beginns zum Bau einer Anlage zur Erzeugung von sogenanntem, grünem Wasserstoff in Cuxhaven sprach Umweltminister Olaf Lies bewusst von klimaneutralem Wasserstoff, respektive klimaneutraler Energie. Was wie Wortspielerei klingt, hat einen ernsten Hintergrund. Denn das, was bedingt durch den Wegfall russischer Primärenergie, in den nächsten Monaten unbedingt erforderlich ist, ist Energie. Zur Not auch grau, blau oder rot. Was nach bisherigem Verständnis nicht grün ist, war bis dato eine Klimasünde.

Ob grün, blau, grau oder rot: In Cuxhaven wurde jetzt mit dem Bau einer Wasserstofferzeugungsanlage mit tatsächlich klimaneutraler Energiegewinnung begonnen. Das „H2Move“-Projekt steht dabei unter gutem Stern.

Auf dem Gelände „An der Baumrönne 2“ am Rand von Cuxhaven wurde eine Wende zur klimaschonenden Energieversorgung in der Region eingeläutet. Mit dem Spatenstich hat dort der Aufbau eines Netzwerkes zum Betrieb der Mittelplate-Versorgerflotte mit der Zukunftsenergie Wasserstoff begonnen. Es handelt sich dabei um das „H2Move“-Projekt.

Gebaut wird in einem Zusammenspiel der Wintershall Dea und der Turneo GmbH eine Elektrolyseanlage mit einer Leistung von zwei Megawatt zur Erzeugung des CO2-neutralen Wasserstoffs. Darüber hinaus werden Speicher verschiedener Druckstufen errichtet, die der Beschleunigung der künftigen Tankvorgänge dienen. Wintershall Dea Deutschland ist Teil der neuen Versorgungsinfrastruktur und wichtiger Netzwerkpartner, der einen großen Teil des erzeugten Wasserstoffs abnehmen wird.

Mit der Energie wird die auf Wasserstoff-Hybrid-Antriebe umgestellte Versorgerflotte für die Bohr- und Förderinsel Mittelplate betrieben. „Wir werden uns künftig noch emissionsärmer und leiser durch den Nationalpark bewegen“, betonte der Leiter von Wintershall Dea Deutschland, Robert Frimpong, bei der Auftaktveranstaltung.
Die Entwicklung und Umsetzung der landseitigen Versorgungsinfrastruktur fällt in die Zuständigkeit der Turneo GmbH, einem Joint Venture aus der Hamburger Karlsson GmbH und der EWE Gasspeicher GmbH aus Oldenburg.

Bei der parteiübergreifend starken Präsenz der Politik betonte Turneo-Geschäftsführer Jochen Kaufholt: „Es freut mich sehr, dass der Rückenwind aus der Politik, die fulminante Unterstützung der Stadt Cuxhaven und die vertrauensvolle Partnerschaft mit Wintershall Dea dazu geführt haben, dass wir hier heute den Startschuss für die Wasserstofftechnologie am Standort Cuxhaven geben können.“ Auch Oberbürgermeister Uwe Santjer betonte, „die Wasserstofftechnologie wird uns bei der Energiewende entscheidend helfen und der Standort Cuxhaven ist besonders geeignet, weil wir hier auf viel Windenergie zurückgreifen können und damit dann einen grünen Wasserstoff herstellen können.“