Große Freude bei allen Beteiligten: Florian Maas, Planet Gruppe, OB Uwe Santjer, Dr. Niels Bunzen, NGEG (hinten v.l.), Helios-Geschäftsführer Thomas Hempel, Arne Biederbeck, NGEG und Claus-Dieter Stoldt, GLC (vorne v.l.)      Foto: tw

CUXHAVEN tw ∙ „Veränderung werden immer kontrovers diskutiert. Aber Veränderungen können auch zum Positiven führen“, findet Sahlenburgs Ortsbürgermeister Herbert Kihm und sieht die Pläne der neuen Investorengruppe für das Areal des ehemaligen Helios-Seehospitals als Chance.

„Wir verabschieden uns von dem Hässlichen und erhalten das Schöne“

Unter dem Titel „ Nordsee Natur Ressort Cuxhaven“ will die Grundstückentwicklungsgesellschaft NGEG mbH zusammen mit der Planet Gruppe und GLC Glücksburg Consulting AG ein naturnahes touristisches Gesamtkonzept umsetzen. Und nimmt schon gleich im Vorfeld bei zwei Punkten Kritikern den Wind aus den Segeln. Das Gelände bleibt öffentlich zugänglich – das Wegerecht wird auch im Grundbuch eingetragen – und wichtige Gebäude bleiben erhalten. „Wir verabschieden uns von dem Hässlichen und erhalten das Schöne“, so Claus-Dieter Stoldt, Bereichsleiter GLC, bei der Vorstellung des Projekts am vergangenen Donnerstag.

Für Florian Maas, Vorstand der Planet Gruppe, ein Areal, „auf das wir mit Respekt und Demut schauen. Die Lage verdient, dass man vernünftig damit umgeht“. Und das bedeutet für ihn und seine Partner Offenheit und Transparenz, sowohl in der Gestaltung des Geländes, als auch der Bevölkerung gegenüber. So sollen die Pläne der Investorengruppe am 23. Juni um 18 Uhr öffentlich vorgestellt werden. Der Ort wird noch bekanntgegeben.

„Die einzigartige Lage, teilweise mit Nordseeblick, eingebettet in einen Wald und neben einer Heidelandschaft verdient eine behutsame touristische Entwicklung, die die Stärken des Grundstücks aufgreift“, betonte auch Dr. Niels Bunzen, Geschäftsführender Gesellschafter der NGEG. So sollen überwiegend in Holz- und Holzmodulbauweise 93 Ferienhäuser mit begrünten Dächern, 78 Ferienwohnungen sowie ein Hotel mit 130 Zimmern und verschiedenen Service-Funktionen für das gesamte Resort entstehen. Das Mathilde-Emden Haus soll als architektonischer Anker erhalten und Gesundheits- und Wellness-Angebote für Ressortgäste und Einwohner vorhalten. Auch die his­torische Trinkhalle bleibt bestehen, ebenso wie die „weiße Villa“, in der Wohnraum für künftige Mitarbeiter entstehen soll.

Auswahl des Investors erfolgte durch eine Jury

Dass etwas mit dem Gelände geschehen muss, stand außer Frage. Denn die Stadt selbst habe kein Geld, um abgängige Gebäude abzureißen und das Gelände zu pflegen, so Kihm. „Einfach liegenlassen ist auch keine Lösung, denn dann muss das Gelände irgendwann geschlossen werden, weil die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben ist.“

Für Oberbürgermeister Uwe Santjer steht deshalb fest: „Wir haben den Besten gefunden.“ Und ist sich sicher, dass das Projekt – das vor allem auch junge Familien anziehen soll – zur Steigerung der Attraktivität Sahlenburgs beiträgt. Auch die Herausforderung Verkehr sprach er an. Die Verkehrsplaner der Investoren haben errechnet, dass das Verkehrsaufkommen niedriger sein soll als zu Zeiten der Klinik im Vollbetrieb. Das Ressort selbst soll, soweit logistisch möglich, durch eine Tiefgarage unter dem neuen Hotel und Park­raum im Anfahrtsbereich autofrei bleiben.

Dass die Auswahl des neuen Investors durch eine Jury erfolgte, der Oberbürgermeis­ter Uwe Santjer, Ortsbürgermeister Herbert Kihm, Vertreterinnen und Vertreter aller Ratsfraktionen, die Helios-Kliniken GmbH als Eigentümerin, die Leitung des Dezernats II der Stadt Cuxhaven, Architekten und Landschaftsplaner, eine Landschaftsarchitektin sowie Vertreter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt angehörten ist dabei keine Selbstverständlichkeit. Santjer dankte deshalb auch Thomas Hempel, Geschäftsführer der Helios-Klinik Cuxhaven, für dieses Entgegenkommen.

In einem nächsten Schritt werden jetzt der Kaufvertrag zwischen Investorengruppe und Helios verhandelt, dann geht es an die Erstellung des Bauplans und Ende 2023 hoffen alle Beteiligten mit Baustart sowie Fertigstellung zur Saison 2025/2026 – wenn nicht Lieferschwierigkeiten dem Zeitplan einen Strich durch die Rechnung machen.