Dr. Matthäus Wuczkowski     Foto: Burmann

WILHELMSHAVEN re ∙ Das Wattenmeer ist eines der größten Ökosysteme der Welt, das geschützt werden muss. Gleichzeitig tragen die maritimen und wirtschaftlichen Aktivitäten in der Wattenmeerregion zur Entwicklung der Küstenregionen bei. Umweltschutz und Hafenwirtschaft sind nicht vereinbar? Doch! Darüber sind sich die Vertreter der maritimen Branche und der Umweltverbände einig: Nachhaltige Lösungen müssen gemeinsam gefunden werden. „Wie schaffen wir es in Zukunft, den Weg einer nachhaltigen Entwicklung der Wattenmeerregion gemeinsam zu gehen?“ Unter dieser Fragestellung stand am Montag die Wattenmeerkonferenz in Wilhelmshaven.

„Gemeinsam zum Wohle für das Weltkulturerbe Wattenmeer“ – unter diesem Motto kamen vorgestern Vertreter der niederländischen, dänischen und deutschen Seehäfen sowie aus Politik, Behörden und NGOs (Nichtregierungsorganisationen) in Wilhelmshaven zusammen. Die Hafengesellschaften Niedersachsen Ports und bremenports waren Gastgeber der internationalen Konferenz. Ziel war es, in einen vertrauensvollen Dialog zu kommen und langfristige Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.

In der ersten Hälfte der Veranstaltung wurden die Rolle der Häfen und ihre Funktionen für die regionale und nationale Wirtschaft erläutert. Zudem wurde das seit 2016 bestehende Netzwerk der Wattenmeerhäfen (www.waddenseaports.com) und die bereits seit 2016 bestehende Kooperation der Häfen aus den Niederlanden, Dänemark, Niedersachsen und Bremen vorgestellt. „Die Wattenmeerhäfen sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Sie haben seit vielen Jahren den Weg für eine nachhaltige Hafenentwicklung geebnet und ambitionierte Strategien und Maßnahmen auf den Weg gebracht“, betont Dr. Matthäus Wuczkowski, Nachhaltigkeits-Manager bei Niedersachsen Ports. Unterschiedliche Best-Practice Beispiele zu Klima- und Naturschutz, nachhaltigeren Baggerstrategien oder Maßnahmen zur Vermeidung von Lichtverschmutzung wurden aus den verschiedenen Häfen vorgestellt.

Eine anschließende Podiumsdiskussion und zwei Workshops gaben die Gelegenheit zum Austausch zwischen Häfen und Umweltverbänden. „Unterschiedliche Sichtweisen und Erwartungen sind ausdrücklich erwünscht, denn so können wir den gemeinsamen Handlungsrahmen ausloten und vereint Kernthemen wie die Energiewende voranbringen“, erklärt Katja von Bargen, Umweltmanagement bremische Häfen bei bremenports.

Die Erkenntnisse und Ergebnisse der Konferenz sollen wegweisend für die zukünftige Kooperation zwischen den maritimen Akteuren und den Umweltverbänden sein. Die Kooperation wird mit einem gemeinsamen Dokument mit dem Titel „Sustainable shipping and ports initiative for a well-protected Wadden Sea“ besiegelt und im Rahmen der 14. Trilateral Govern­mental Conference gestern von Vertretern der Umweltverbände sowie der Seeverkehrs- und Hafenwirtschaft unterzeichnet.