Bei der Begehung der Gebäude der ehemaligen Altenwalder Kaserne mit Ersten Kreisrat Friedhelm Ottens (3.v.l.) und dem Projektverantwortlichen Maik Rittershofer (l.) zeigte sich, dass die Gebäudesubstanz noch gut ist     Foto: tw

LANDKREIS tw ∙ Die ehemalige Kaserne in Altenwalde soll wieder Zufluchtsort für Geflüchtete werden. Allerdings nicht wie im Jahr 2015 als Notunterkunft sondern als Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Niedersachsen sowie als Unterkunft für Geflüchtete, die dem Landkreis zugewiesen wurden, aber für die noch keine Wohnungen gefunden wurden.

„Die Subs­tanz der Gebäude ist noch recht ordentlich“

Doch bevor es soweit ist, muss noch einiges getan werden, wie am Montag bei einer Begehung des Geländes festgestellt wurde. „Die Subs­tanz der Gebäude ist noch recht ordentlich“, so Maik Rittershofer, Projektverantwortlicher beim Landkreis Cuxhaven. Zwar muss auch hier noch einiges gemacht werden, etwa was die Sanitäranlagen, aber auch Fenster angeht. Sorgen bereiten jedoch Wasser, Strom, Heizung. So ist etwa das Heizkraftwerk, das vor sechs Jahren noch gerade so für Wärme sorgte inzwischen ganz abgängig. Bis die ersten Menschen hier einziehen, werde deshalb noch einige Zeit vergehen, machte auch Erster Kreisrat Friedhelm Ottens deutlich.

Denn eines ist für ihn ganz wichtig. „Wenn wir das Gebäude längerfristig nutzen wollen, müssen wir da vernünftig rangehen.“ Wichtig sei deshalb auch, bereits jetzt einen Träger zu finden, der in die Planung mit involviert wird und die Strukturen vorbereiten kann.

Wie viele Menschen genau untergebracht werden können, steht noch nicht fest. Dazu müsse erst einmal die Planung abgewartet werden, wie viele Menschen überhaupt pro Gebäude Platz haben. Die Zahl liegt bei maximal 1.000 Geflüchteten. „Eine Größenordnung die wir alle akzeptieren können“, so Ottens.

Angespannte Wohnungssituation

Maik Rittershofer nutzte die Gelegenheit auch gleich, ein Gerücht aus den Weg zu Räumen. „Das Land plant Altenwalde nicht als Nachfolger der Erstaufnahmeeinrichtung in Fallingbostel.“

Ziel sei zudem, die Menschen so schnell wie möglich in eigene Wohnungen unterzubringen. Angesichts der angespannten Wohnungsmarktsituation sei es jedoch spekulativ darüber nachzudenken wie lange die einzelnen Geflüchteten vor Ort bleiben. Da es sich auch um längere Zeiträume handeln kann, müssten die Gebäude deshalb so komfortabel wie möglich hergerichtet werden, so Ortsbürgermeister Ingo Grahmann. Gesellschaftlich sieht er positiv auf die aktuelle Entwicklung und ist sich sicher, dass es wie 2015 wird. „Die schlechten Erwartungen wurden nicht erfüllt.“ Im Gegenteil „Es ist super gelaufen.“

Die Ermittlungen zu den Bränden im Unteroffiziersheim und dem Lkw vor den Toren der Kaserne dauern noch an. Als Reaktion darauf wurde jedoch bereits die rein technische Alarmsicherung durch eine Rundum-die-Uhr-Bewachung eines Sicherheitsdienstes erweitert.