Freuten sich über die Eröffnung des Haven Hospizes (v.l.): Sigrun Deneke, OB Grantz, Anja Stahmann und Rolf Specht
Foto: Haven Hospiz
BREMERHAVEN re ∙ Mit 120 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kirche, der Hospizarbeit sowie aus den eigenen Reihen wurde am Mittwoch letzter Woche das Haven Hospiz eröffnet. Betreiben wird das langersehnte erste Hospiz in Bremerhaven die mission:lebenshaus gGmbH, eine Tochtergesellschaft des Vereins für Innere Mission in Bremen. Bauherr ist die Specht Gruppe.
Menschen haben Hospiz ersehnt
Leiter des neuen Hospizes ist Thorsten Stucke, der seit dem Jahr 2015 bei der mission:lebenshaus gGmbH tätig ist und zuletzt das Friedel-Orth-Hospiz in Jever geleitet hat: „Bei den zahlreichen Gesprächen in Bremerhaven und der Umgebung wurde mir immer wieder verdeutlicht, wie sehr die Menschen hier das Hospiz ersehnt haben. Das gibt mir ein gutes Gefühl.“ Der 49jährige sagt weiter: „In den letzten Wochen fanden außerdem einige Treffen mit den hochmotivierten Haupt- und Ehrenamtlichen statt. Ich freu mich sehr, dass es jetzt endlich losgeht.“ Stucke steht stellvertretend die 45-jährige Uljana Kaste zur Seite.
Sozialsenatorin Anja Stahmann, die auch bei der Eröffnung des Bremer Andreas-Hospizes der mission:lebenshaus gGmbH dabei war, richtete ein Grußwort und herzliche Glückwünsche an das Haven Hospiz und wünschte viel Erfolg.
Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz sagte: „Der heutige Tag ist ein ganz besonderer für Bremerhaven. Denn die Stadt und auch die Region erhalten mit dem Haven Hospiz eine Einrichtung, die lange schmerzlich gefehlt hat und für deren Errichtung ich gemeinsam mit Ihnen allen lange gekämpft habe.“
In den beiden durch Carola Schede moderierten Talk- runden kamen Vertreter des Bauherren, der Kirche, der Hospizarbeit und der Gestaltung zu Wort. Hierbei wurden unter anderem die architektonischen Besonderheiten, die Bedeutung des Hospizes für die Seestadt und der Einsatz von Ehrenamtlichen erläutert. Musikalisch führten Gaby Menzel und Kerstin Wegener, beide Mitarbeiterinnen der mission:lebenshaus, durch die Eröffnung.
Im Rahmen der Feierstunde wurde das Hospiz von Pastor Hans-Christoph Ketelhut, Vorstandssprecher des Vereins für Innere Mission, und Pastorin Anika Langer, Beauftragte für Hospiz- und Palliativarbeit des Kirchenkreises Bremerhaven, eingesegnet.
Das Haven Hospiz befindet sich in der Gaußstraße/Ecke Cherbourger Straße. Die Kosten für den Bau betrugen rund 3,5 Millionen Euro.
Ein lichtdurchfluteter ebenerdiger Bungalow
Durch den Architekten Moritz Greiling von der Specht Gruppe entstanden die ersten Pläne des Hospizes. Die Idee war es, auf dem 2.000 Quadratmeter großen Grundstück einen lichtdurchfluteten ebenerdigen Bungalow zu errichten. Neben den acht Gastzimmern bietet das Haven Hospiz eine große und helle Wohnküche, verschiedene Büroräume sowie einen Multifunktionsraum. Architektonisch heraus ragt der Raum der Stille, welcher durch seine Form an einen Schiffsbug erinnert.
Den zukünftigen Gästen entstehen für den Hospizaufenthalt keine Kosten: Die Krankenkassen übernehmen im laufenden Betrieb 95 Prozent der anrechnungsfähigen Kosten. Die fehlenden fünf Prozent und die weiteren Kosten für beispielsweise die Aromapflege und die Akupressur muss das Haven Hospiz durch Spenden aufbringen. Im Jahr sind das über 120.000 Euro.