Die CDU Elbe-Weser-Gruppe wurde von Dr. Klaus Grosfeld (5.v.l.) umfassend zum Klimawandel informiert und gebeten, die Klimafolgenanpassung aktiv zu begleiten und zu unterstützen    Foto: sh

BREMERHAVEN sh ∙ Da kommt was auf das Cuxland zu. Alle reden vom Stopp der Klimaerwärmung, doch neben dieser großen Aufgabe ist es dringend notwendig, sich schnell mit den Folgen der Klimaerwärmung auseinanderzusetzen. Das Stichwort lautet Klimafolgenanpassung. Denn, so die Warnung der Wissenschaftler, die Klimaerwärmung hat jetzt schon spürbare Folgen für die Menschen. Und das, will man im Cuxland auch in Zukunft auf Fischfang und Landwirtschaft setzen, erfordert eben eine Anpassung in allen Lebensbereichen.

Die Politik hat eine Aufgabe mehr

Diese Erkenntnis nahmen die Teilnehmer eines Informationsaustausches zwischen Politik und Wissenschaftlern des Alfred-Wegener-Institutes in Bremerhaven mit in ihre Wahlkreise. Auf Initiative von Claus Seebeck MdL war die CDU Elbe-Weser-Gruppe nach Bremerhaven gekommen ins AWI gekommen. Den mitgereisten Landtagsabgeordneten der CDU Elbe-Weser-Gruppe Axel Miesner, Eike Holsten, Dr. Marco Mohrmann, Melanie Reinecke, Birgit Butter und als Mitglied des Bundestages Enak Ferlemann ging es vor allem um neueste Erkenntnisse der Wissenschaft zum Klimawandel und dessen Folgen für die Elbe-Weser-Region. Zum Stand der Forschung referierte vor einer anschließenden Diskussion mit den Politikern der Geschäftsführer des Helmholtz-Forschungsverbund Dr. Klaus Grosfeld zur Klimaforschung. Er machte deutlich, dass die Elbe-Weser-Region mittel- und langfristig durch den Klimawandel vor vielfältigen Aufgaben stehe. Dr. Grosfeld verwies auf steigende Meeresspiegel und sinkendes Grundwasser als jetzt schon aktuelles Problem.

Nicht der Meeresspiegel wird das größte Problem

Wobei die steigenden Meeresspiegel selbst bei schlechtester Prognose bis zum Jahrtausendende noch durch Deiche und Vorsorge-Maßnahmen händelbar seien, wenn auch nur mit enormen Kosten. Schwieriger wären die veränderten Lebensbedingungen durch steigende Wasser-Temperaturen für das gesamte ökologische System sowie an Land die Zunahme von Trocken-Perioden. Um die Folgen abzumildern und irgendwie beherrschbar zu halten, müsse man, so Dr. Grosfeld, „groß“ denken. Nur ein effektives Miteinander von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft könne zu einigermaßen akzeptablen Lösungen führen.

Ganz wichtig dabei sei das Thema Treibhausgase. Der Einsatz im Kampf gegen den Klimawandel muss dazu drei Aspekte unbedingt beinhalten. Technologieoffen sollen dazu erstens die Treibhausgas-Emissionen gesenkt werden, zweitens müsse das vorhandene und neu entstehende Treibhausgas entnommen und gespeichert werden und drittens müsse sich endlich intensiv und engagiert zielführend mit der Klimafolgenanpassung beschäftigt werden. Anpassung sei unumgänglich, denn die Klimaveränderung sei unumkehrbar. Und diese Anpassung müsse ohne Verzögerung jetzt beginnen.

Aquakultur kann die hiesige Fischwirtschaft sichern

Zur Klimafolgenanpassung wurden die Politiker bei einem anschließenden Besuch im Forschungslabor für Aquakultur des AWI dazu auch mit dem Stand der Forschung unter anderem bei der „professionellen Erzeugung von Fischen“ für die Nahrungsmittelindustrie informiert.

„Ein Thema, mit dem die Elbe-Weser-Region sich in Zukunft ganz besonders stark auseinandersetzen muss“, sagte Claus Seebeck. „Gerade die heimische Fischwirtschaft wird in diesem Punkt auf die Politik angewiesen sein, denn es gilt, die Lebensgrundlage der heimischen Fischwirtschaft auch in Zukunft zu sichern“. Da der Klimawandel ähnliche Veränderungen ebenfalls in der gesamten Landwirtschaft nötig werden lässt, wird sich die CDU Elbe-Weser-Gruppe auch hier unter dem Stichwort „Klimawandelanpassung“ verstärkt engagieren, wie die Landtagsabgeordneten versicherten.