Hauptkommissar Stefan Klein    Foto: Privat

HEMMOOR ao ∙ Die Fraktion Bürgerforum im Rat der Stadt Hemmoor veranstaltete bereits zum zweiten Mal eine „offene Fraktionssitzung“ unter dem Thema „Sicherheit in der Samtgemeinde Hemmoor“. Eingeladen war als Vortragender Hauptkommissar Stefan Klein, Leiter der Polizeidienststelle Hemmoor. Er stellte den Zuhörern zunächst die Struktur der Dienststelle vor, die aus dem Einsatz- und Streifendienst, dem Kriminal- und Ermittlungsdienst, einem Kriminaltechniker sowie einem Kontaktbereichsbeamten (KOB) neben der Leitung und Geschäftsführung besteht. Die Polizeistellen in Lamstedt und Cadenberge sind Hemmoor unterstellt. Insgesamt hat das Gebiet, für das diese Polizeieinheit zuständig ist, eine Größe von 480 Quadratkilometer und rund 38.000 Einwohner.

Zudem zeigte er die Zahlen der Gesamtkriminalität für die Jahre 2021 und 2022 in diesem Gebiet, die eine Steigerung von 7,6 Prozent aufweisen, auf. Stefan Klein: „Vergleicht man die Zahlen mit anderen Bereichen im Land, so sieht es in Hemmoor erfreulicherweise besser aus.“

Die Statistik teilt Kriminalität in sieben Hauptgruppen auf: Straftaten gegen das Leben; Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung; Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit; Diebstahlsdelikte gesamt; Vermögens- und Fälschungsdelikte; sonstige Straftaten (StGB); strafrechtliche Nebengesetze. Daraus ergeben sich die Zahlen der Gesamtkriminalität, die vor kurzem veröffentlichet wurden.

Interessant war die Information über die selbst ergriffenen Maßnahmen zur Sicherheitsentwicklung der Polizei. Diese bestehen aus der Einführung eines Kontaktbereichsbeamten (KOB) und der Zusammenarbeit mit Behörden, Samtgemeinde, Schulen; einer stärkeren Einbindung der Öffentlichkeitsarbeit wie Bürgerinformationen; einer Verbesserung der Ansprechbarkeit („Coffee with a COP“); dem Erkennen von Brennpunkten (z.B. höhere Straftaten) und diese verstärkt bestreifen; Gespräche führen mit anderen verantwortlichen Organisationen; gegebenenfalls einen Präventionsrat einrichten sowie Verstärkung der Verkehrswacht.

Der KOB ist im Grunde das Prinzip einer sichtbaren bürgernahen Polizei. Mittendrin im Kontakt mit der örtlichen Gesellschaft. Fuß- und Fahrradstreifen, insbesondere an und in Grundschulen, Einkaufs-, Fußgängerzonen, Wochenmärkte, Veranstaltungen, Volksfeste. Die Kontaktaufnahme und -pflege sowie Zusammenarbeit mit örtlichen Behörden, Institutionen, Schulen kommen hinzu. Auch die Entwicklung und Durchführung von Präventionsmaßnahmen von lokaler Bedeutung unter Hinzuziehung von örtlichen Präventionspartnern und dem Präventionsteam der Polizei sind ergänzende Maßnahmen.

Bei Bedarf gehört dazu auch die Informationsvermittlung über niederschwellige sicherungstechnische Maßnahmen zur Kriminalitätsverhütung. Diese betrifft auch deren Durchführung in Kitas, Schulen und anderen Einrichtungen. Sie umfassen die Themen legale und illegale Drogen, Gewalt, Eigentum, soziale Medien, Verkehrssicherheit, Straftaten zum Nachteil älterer Menschen.

Fraktionsvorsitzender Johannes Schmidt: „Für unser Verständnis von aktivem Schutzkonzept Stadt, ist dieses Projekt zentral, um das Sicherheitsbedürfnis der Einwohner, aber auch von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Ansprechbarkeit kann Straftaten verhüten helfen, sei es auch innerhalb oder außerhalb der Familien. Die oder der KOB ist ein Teil unserer absolut notwendigen und nachhaltigen Ombudsstrukturen unserer Stadt.“

Für das Bürgerforum war es wichtig, im ersten Schritt zur Entwicklung eines sicheren „Schutzraum Stadt und Samtgemeinde“ die Leistung und Kompetenzen der örtlichen Polizei kennenzulernen und ihnen zu vertrauen, um das Sicherheitsgefühl der in der Samtgemeinde lebenden und arbeitenden Menschen zu stärken. Der zweite Schritt wird jetzt die Entwicklung eines vom Rat beschlossenen Präventionsrates sein, auf den viele Aufgaben warten würden.