Unterricht mal anders. Daniel Schneider MdB (r.) war stark beeindruckt über diese Arbeit des Lernens Foto: sh
CUXHAVEN sh ∙ Die Unterrichtsreihe hat ein Wortspiel im Namen. „Watt’n Meer“-Expeditionen auf dem Forschungsschiff „Aldebaran“ in Cuxhaven und Wilhelmshaven begeistern nicht nur die Schüler. Auch der Bundestagsabgeordnete Daniel Schneider, SPD, ließ sich umfassend über das Projekt informieren.
Bei „Watt’n Meer“ erleben Schülerinnen und Schüler in Cuxhaven und Wilhelmshaven an Bord des Forschungsschiffs „Aldebaran“ den Lebensraum Nordsee vor der Haustür hautnah. Im Rahmen von Tages-Expeditionen mit Wissenschaftlern lernen die Nachwuchsforscher Tiere und Pflanzen, die biologische Vielfalt und auch die Gefährdungen der Nordsee am heimischen Strand kennen. Das außerschulische Projekt ist eine Ergänzung zum naturwissenschaftlichen Unterricht mit dem Ziel langfristig ein Fach „Meer“ einzurichten und gleichzeitig den Spaß am Experimentieren zu wecken. Was die Begeisterung und den Spaß betreffend auch eindeutig gelingt. Das Projekt wird im Wesentlichen von der Niedersächsischen Wattenmeer-Stiftung und der Deutschen Meeresstiftung finanziert und von zahlreichen Förderern unterstützt.
An Bord erleben die Schüler ein spannendes Forschungsprogramm aus zwölf Modulen mit faszinierenden Einblicken in die Makro- und Mikrowelt der Wattlebewesen. Mit eindrucksvollen Bildern und Live-Videos von der Unterwasserkamera, aus dem Mikroskop oder der Stereolupe entdecken die jungen Forscher auch ganz neue Aspekte der Bedeutung des Wattenmeers. Die Forschermodule beschäftigen sich mit wissenschaftlichen Aspekten zu den Themen biologische Vielfalt, Wetter- und Klima, Leben im Sediment, Vermüllung des Ozeans, Nährstoffeinträge und rund um die Zusammenhänge der natürlichen Kreisläufe im Weltnaturerbe Wattenmeer. Die jungen Forscher der Mittel- und Oberstufe kommen vom Amandus-Abendroth-Gymnasium (AAG) in Cuxhaven und vom Neuen Gymnasium (NWG) in Wilhelmshaven und arbeiten mit einem eigens entwickelten Forschertagebuch. Beide Schulen sind Teil des Biosphärenschulen-Netzwerks der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer und auch im nationale Excellence-Netzwerk (MINT EC) zusammen.
Nicht ganz unwichtig für den Erfolg ist neben der Crew auch das Boot selbst. Seit 1992 ist das bekannte gelbe Forschungs- und Medienschiff „Aldebaran“ als klimafreundliche, flexible und kostengünstige Forschungs- und Kommunikationsplattform in Küstengewässern weltweit unterwegs. Mit knapp einem Meter Tiefgang und einer hervorragenden Grundausrüstung ist der Forschungssegler spezialisiert auf die Flach- und Küstengewässer vorwiegend in Deutschland und Europa. Der Bundestagsabgeordnete Daniel Schneider als Mitbegründer des Parlamentskreises Meeresbiologie zeigte sich begeistert. „Wenn junge Menschen so begeistert mit dem Bildungsvirus ‚Meeresbiologie‘ infiziert werden, werden sie sich ein Leben lang für die Belange der Meere engagieren. Davon haben wir alle etwas“.