Unter der Moderation vo Thiemo Röhler, MdL, diskutierten Ministerin Barabara Kienast, Landratskandidat Thorsten Krüger, Landtagskandidat Claus Seebeck und Gitta Connemann, MdB, (v.l.) über die Bedeutung des ländlichen Raumes Foto: sh
CUXHAVEN/ELMLOHE sh ∙ Sehr präsent zeigte sich die niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kienast bei dem Thema ländlicher Raum sowie in der Diskussion um die Wiedervernässung der Moore. Beides zwei Punkte, die der cuxländischen CDU bekanntermaßen sehr wichtig sind. Sowohl bei einer Podiumsdiskussion im Norddeutschen Hof in Lüdingworth gemeinsam mit Gitta Connemann als Bundestagsabgeordnete und Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion als auch bei einem Wahlkampftermin in Elmlohe gemeinsam mit dem Landtagskandidaten Claus Seebeck macht die Ministerin deutlich, wie wichtig ihr eine Stärkung des ländlichen Raumes in den Köpfen – und den Geldbeuteln – der Menschen ist.
Ministerin betont: Landwirtschaft und Umweltpolitik müssen zueinander passen
In Lüdingworth stand die Problematik der Moorwiedervernässung im besonderen Fokus. Die Kreis CDU fordert ja seit langem die ehemaligen Nassgebiete auch unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit und nicht nur aus umweltpolitischer Sicht zu betrachten. Sie liegt, das wurde in Lüdingworth deutlich, ganz auf der Linie der Landes CDU. Die fordert ja in ihrem Wahlprogramm, den ländlichen Raum zu stärken, die Umwelt zu schützen, dem Klimawandel entgegen zu wirken und der Landwirtschaft Perspektiven zu geben.
Landes CDU-Haltung ist ohnehin, dass eine staatliche verordnete uneingeschränkte Wiedervernässung der Moore im Cuxland das wirtschaftliche Ende eines beträchtlichen Teils der landwirtschaftlichen Betriebe bedeute. Schließlich sei ein Großteil aller trocken gelegten Moore in Norddeutschland und insbesondere in Niedersachsen zu finden. „Wir sind Moorland Nummer 1 in Deutschland und stellen uns deshalb auch der besonderen Verantwortung für den Klimaschutz“, so die Ministerin in einer Mitteilung. Auf fast 500.000 Hektar Moorboden leben und arbeiten rund eine halbe Millionen Menschen. Ungefähr 70 Prozent der Moorböden werden landwirtschaftlich genutzt. Eine Quote von bundesweit 30 Prozent wiedervernässter Moore bedeute für den norddeutschen Raum dementsprechend einen prozentual weitaus größeren Verlust an landwirtschaftlicher Fläche. Auch deshalb wolle sie das Thema nicht allein beim Umweltministerium angesiedelt sehen. Und nicht nur für die Landwirtschaft sei dies von Bedeutung, findet auch der ebenfalls anwesende Landratskandidat Thorsten Krüger. Der gesamte Mittelstand und letztendlich auch die Kommunen selbst würden Schaden nehmen.
Auch bei einem Wahlkampftermin in Elmlohe rückte Ministerin Otte-Kienast den Wert des ländlichen Raumes in den Mittelpunkt ihrer Aussagen. Gemeinsam mit Landtagskandidat Claus Seebeck und der Vorsitzenden der Landfrauen des Bezirkes Unterweser Susanne Garbade auf dem Hof der Elmloher Bürgermeisterin Bente Bronsema, ging es in der Diskussion mit interessierten Bürgern auch um die Jugend. Sie sei wahrscheinlich der Schlüssel zu einer veränderten Wahrnehmung in den Augen der Bürger. Hier sei sie als Ministerin besonders engagiert. Zur Diskussion standen auch die Digitalisierung, eine verlässliche Betreuung von Kindern und älteren Menschen, eine gute und erreichbare Gesundheitsvorsorge, nachhaltige Mobilitätskonzepte sowie eine Entbürokratisierung. Schwerpunkt blieb jedoch die Jugend. Sie mit den Besonderheiten des ländlichen Raumes versus denen des städtischen Raumes vertraut zu machen, bedeute eine Vielzahl an Multiplikatoren. Nur wer den ländlichen Raum kenne, wüsste ihn auch zu schätzen. Sie war sich mit Landtagskandidat Claus Seebeck einig. Landwirtschaft muss Teil der schulischen Ausbildung sein. Nicht nur in Form von Praktika, sondern als regulärer Stundenplanunterricht würde Landwirtschaft als Lehrfach Sinn machen.