Vier Kandidaten im friedlichen Streitgespräch auf der Bühne vereint, so zeigten sich die Kandidaten in den Hapag-Hallen – von links nach rechts: Thiemo Röhler, Günter Wichert, Moderator Philipp Rademann, Johannes Sattinger und Oliver Ebken     Foto: sh

CUXHAVEN sh ∙ Cuxhaven und sein Umfeld fest im Blick hat die Tourismus Wirtschaftsgemeinschaft TWG und lud ihre Mitglieder als Zuhörer zu einer Podiumsveranstaltung mit vier Landtagskandidaten aus dem Wahlkreis 58 Cuxhaven-Hadeln. Es diskutierten auf dem Podium und später auch mit den Mitgliedern der TWG Thiemo Röhler von der CDU, Günter Wichert von der FDP, Johannes Sattinger von den Grünen und Oliver Ebken von der SPD. Moderiert von TWG Vorstandsmitglied Philipp Rademann wurde ausführlich über Energie, Ausbildung und Mobilität gestritten, wobei der Streit sachlich und fair blieb.

Entlastungspaket 3 als Türöffner

Da gerade das Entlastungspaket 3 bundesweit beschlossen wurde, stand ein verbaler Schlagabtausch darüber zuerst an. Gemeinsam war den Podiumsvertretern die Überzeugung, dass dieses Paket dringend notwendig war. Uneinigkeit herrschte über einzelne Punkte daraus. Thiemo Röhler fasste es knapp zusammen. „Es reicht nicht.“ Vor allem der Mittelstand fände zu wenig Beachtung. Und er brachte kalte, dunk-le Backstuben und steigende Arbeitslosigkeit als Warnung als oft zitiertes Beispiel. Der Konter von Oliver Ebeken war ebenfalls kurz und ebenso bekannt. Dieses Paket ist ein guter Aufschlag.“ Ebken machte damit die Hoffnung auf ein weiteres Paket publik. Dass beim Entlastungspaket der Punkt AKWs für Irritationen zwischen Günter Wichert und Johannes Sattinger sorgte, war keine Überraschung.

In Sachen Energiewende herrschte dagegen bei allen auf dem Podium Einigkeit. Dass diese Wende für Cuxhaven auch von weiteren Liegeplätzen im Hafen wie genehmigt, aber noch nicht finanziert abhängt, war alle schmerzlich bewusst. Die Verzögerungen hängen auch mit den nicht mehr ausreichenden bislang kalkulierten 300 Millionen Euro zusammen.

Während Thiemo Röhler ein zu langes Planungsrecht mit zu viel Einspruchsmöglichkeiten beklagte, will Johannes Sattinger mit einer schlankeren bürokratischen Struktur Prozesse effektiver machen. Das unterstützten alle anderen und verwiesen auch auf den Punkt Mobilität. „Die A 20 ist Wirtschaftsförderer“ sagte Thiemo Röhler ebenso wie eine schnellere Digitalisierung. Dem stimmten die anderen Podiumsteilnehmer zu. Nur das Thema A20 fand keine Gnade bei Johannes Sattinger. Einig war man sich auch in Sachen Bildung und Ausbildung und Tourismus. Alles elementar wichtig für ein starkes Cuxland. Gerade die duale Ausbildung sei für Cuxhaven mit seiner Lage im ländlichen Raum ein Erfolgsgarant.

Nach der Wahl wird der Weg klar

Über ein Wie, Wo und Was und die Ausrichtung der Politik in der nächsten Legislaturperiode würde man aber erst bei und mit einer neuen Regierung sehen. Die jedoch wird definitiv anders aussehen als die alte. Auch da war man sich auf dem Podium einig. Es hängt eben alles vom Wähler ab.