Interessiert schauten die PCC-Mitglieder zu, wie die Garnelen in den Becher kommen. Zuvor müssen sie dafür aus der Großverpackung geholt werden    Foto: tw

CUXHAVEN tw ∙ „Den Freezer zeige ich Ihnen lieber nur von außen“, so Manuel Fernandez, Hallenleiter bei Royal Greenland. Und das aus gutem Grund. „Es wird sonst ein bisschen kalt“, meinte er schmunzelnd.

Am Mittwoch letzter Woche führte er Mitglieder des Presseclubs Cuxhaven (PCC) durch das Unternehmen, das seinen Firmenhauptsitz in Grönlands Hauptstadt Nuuk hat.
Nach der Begrüßung durch Werksleiter Helgi Helgason musste erst einmal Schutzkleidung angelegt werden, schließlich werden hier Lebensmittel gefertigt. Da sind sorgfältige Hygiene und Sicherheitsstandards das A und O, wie auch beim Rundgang immer wieder deutlich wurde. „Hier wird viel Wert auf Qualitätsmanagement gelegt“, betont Fernandez, als es an der Qualitätsabteilung vorbeiging. Und auch während der Produktion wird laufend geprüft, dass sich keine Fremdstoffe in den Produkten befinden. Sollte dies der Fall sein, werden sie automatisch aussortiert, erklärte Maschinenführer Elvis Berisa.

Die Garnelen werden in Grönland sofort nach dem Fang maschinell geschält und eingefroren und in Cuxhaven in verschiedenen Linien – Schlauchbeutel, Becher oder Eimer – verpackt. Die Eismeergarnelen werden sowohl tiefgefroren als auch in Lake verpackt; hier sind pro Schicht jeweils bis zu 25 Tonnen möglich. „Ich schaue ob alles am Laufen ist“, sagte Fernandez über sein Arbeit als Hallenleiter. Das reicht von der Personalplanung über das Absprechen bei technischen Problemen bis zur Einhaltung der Qualitätsstandards. „Wichtig ist, dass wir Hand in Hand zwischen den einzelnen Abteilungen arbeiten“, sagte er. Dies sei vor allem wichtig, damit Probleme gut und schnell gelöst werden könnten.

Seine Liebe zum Fisch hat ihn zu seinem heutigen Beruf gebracht. „Fisch ist ein super tolles Produkt mit einer großen Vielfalt, ist nachhaltig und gesund“, schwärmt er. Bevor er bei Royal Greenland anfing, war er schon 13 Jahre bei Hussmann & Hahn. „Das war eine tolle Zeit“, erinnert er sich. Und auch bei seinem jetzigen Arbeitgeber fühlt er sich sichtlich wohl. „Mit Leuten zusammen zu arbeiten, die Spaß an der Arbeit haben, ist einfach toll.“

Auch sein Kollege Jorge Santos weiß das gute Arbeitsklima zu schätzen. Er führte die Presseclub-Mitglieder durch den Kaviar-Bereich; zeigte wie der Kaviar zuerst mit Wasser entsalzen und dann gefärbt wird. Danach wird der Kaviar in entsprechen Gläser gefüllt, für 45 Minuten bei 72 Grad pasteurisiert, und dann, ebenfalls mit Zeit, auf rund fünf Grad Celsius abgekühlt. Rund 60.000 bis 65.000 Gläser Kaviar in verschiedenen Größen werden pro Schicht befüllt.

Royal Greenland hat Produktionsstandorte in Grönland, Kanada und Deutschland mit Kunden auf der ganzen Welt. Rund hundert Mitarbeiter arbeiten für die Cuxhavener Produktionsstätte, die auf die Verpackung von Garnelen für den europäischen Einzelhandelsmarkt und für Food-service-Kunden sowie die Produktion von Garnelen in Lake sowie Einzelhandelsverpackung von Seehasenrogen ausgerichtet ist.