Bei der Tour durch den Ort wurde auch der Kinderortsrat vorgestellt  Foto: tw

NEUENWALDE tw ∙ „Hier gibt’s noch Menschen die sich kennen, die sich helfen, sie sind einfach da, weil sie deine Freunde sind.“ Mit diesen Zeilen begrüßte der Chor Neuenwalde am Mittwoch letzter Woche in der Klosterkirche die Jury für den Regionalentscheid des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“. Und machte damit auch deutlich was Neuenwalde auszeichnet. „Das ‚Wir‘“, wie Geestlands Bürgermeister Thorsten Krüger betonte:´. „Das Engagement der Vereine und der Menschen vor Ort“.

Ein Ort, der die Traditionen hochhält, das Heute lebt und die Zukunft nicht vergisst

Wie beim Kreisentscheid, den Neuenwalde gegen Wehdel und Schwegen einstimmig für sich entscheiden konnte, präsentierte sich die Gemeinde auch an diesem Tag als ein Ort, der die Traditionen hochhält, das Heute lebt und die Zukunft nicht vergisst. Tors­ten Köhne, verantwortlich für den Kreisentscheid beim Landkreis Cuxhaven, macht noch einmal deutlich, womit die Gemeinde überzeugt hatte. „Der Zusammenhalt und was hier geschaffen wurde. Hier ist kein Stillstand, hier passiert etwas.“

Sinnbild dafür ist auch das Kloster, in dem seit 2012 das Evangelische Bildungszentrum Bederkesa seine Zweigstelle hat und Menschen aus ganz Deutschland zu seinen Seminaren begrüßt, aber auch noch drei Klosterdamen, die lebenslanges Wohnrecht haben, leben. „Und Seminargäste, Klosterdamen und Dorfbevölkerung bilden hier eine gute Mischung“, sagte Pastorin Anja Niehoff. „Wir haben hier ein fröhliches Leben, durchwirkt mit geistigen Impulsen.“

Auf dem Klosterhof trafen sich dann auch Vergangenheit und Zukunft, stand hier doch die „Mobine“, ein Elektro-Van, der im Carsharing-Verfahren von allen Neuenwaldern genutzt werden kann, als Zeichen einer neuen Art von Mobilität und Klimaschutz.

Nicht fehlen durfte auch der siebenköpfige Kinderortsrat, der erste Niedersachsens, mit dem der Ortsrat immer in Kontakt stehe, so die stellvertretende Ortsbürgermeisterin Katja Giese, „denn die Kinder haben tolle Ideen und sehen Sachen, die wir nicht sehen“.

Auf einer Bus-Tour durch die Gemeinde zeigten Ortsbürgermeisterin Ellen Frank und das ehemalige Ratsmitglied Dieter Oldenbüttel, auf deren Initiative der Bewerbung zum Wettbewerb zurückging, der Jury an verschiedenen Punkten die Mischung aus Dorfleben – mit 20 Vereinen – und Natur, das Miteinander von Ökologie und Ökonomie, das Miteinander von Jung und Alt.

Wie sich die zehnköpfige Jury rund um Annika Wangerin, Dezernatsleiterin am Amt für regionale Landesentwicklung entscheidet, ist natürlich noch völlig offen. „Ich bin wirklich beeindruckt, mit wie viel Mühe und Engagement die Dörfer sich auf unsere Besuche vorbereiten“, berichtete Wangerin im Vorfeld. „Das wird spannend und herausfordernd, in der kurzen Zeit alles anzuschauen und unsere Punkte zu vergeben.“ In Neuenwalde hatte es ihr vor allem der Kinderortsrat angetan. „Der war bei unserer Bereisung einzigartig.“

Neuenwalde tritt im Regionalentscheid gegen Kirchweye (Landkreis Uelzen), Müden (Landkreis Celle), Kirchboitzen und Lünzen, (Heidekreis), Buchholz, Mulmshorn und Rhade, (Landkreis Rotenburg), sowie Garlstedt und Rautendorf (Landkreis Osterholz) an. Fünf der zehn Gemeinden kommen in die nächste Runde. Die Entscheidung für die Teilnahme am Landesentscheid fällt am 7. Juli.