Marinefunk ist ihre Leidenschaft (v.l.n.r.): Albert Homrighausen, 1. Vorsitzender, Werner Ortel, Beisitzer, Dianna Lorenzen, Schriftführerin, Claus Lorenzen, 2. Vorsitzender, und Marie-Luise Meiss, Schatzmeisterin Fotos: jt
LANDKREIS jt ∙ Peilveranstaltungen, sogenanntes „Foxoring“, dient in erster Linie der Erholung durch Bewegung im Freien und in zweiter Linie dem Trainieren der Grundfähigkeiten, die man für die Fuchsjagd benötigt: Peilen, Orientieren und Kartenlesen: Dazu wird ein kleiner Sender, der sogenannte „Fuchs“, versteckt. Die Teilnehmer müssen nun versuchen, mit Empfangsgerät und Peilantenne den Fuchs zu orten und zu finden. Was das Amateurfunken so interessant macht, verriet Albert Homrighausen, DF8LD 1. Vorsitzender Marinefunkerrunde e. V., dem Reporter auf der Vorstandssitzung im Forsthaus Wingst.
Zum International Lighthouse/Lightship Weekend reisen Vereinsmitglieder zu Leuchttürmen und Feuerschiffen, um von diesen Punkten Funkverkehr untereinander oder auch mit anderen Stationen aufzunehmen. Beim International Museum Ships Event geht es um die funktechnische Aktivierung von Museumsschiffen, wie etwa die Cap San Diego in Hamburg oder die USS Wisconsin in Virginia/USA. Ein zweitägiger, fordernder Wettbewerb ist der International Naval Contest, der in Morsetelegrafie und Sprechfunk ausgetragen wird. Hier geht es darum, so viele als möglich Verbindungen zu Marine-Funkvereinen – auch anderer Nationen durchzuführen.
In der Aktivitätswoche der Marinefunkerrunde auf Kurzwelle und UKW werden so viele als mögliche Verbindungen untereinander durchgeführt. Es winken attraktive Preise für die Besten. „Unser Verein wurde vor mehr als 40 Jahren von ehemaligen und aktiven Funkern, die in den deutschen Marinen tätig waren, gegründet“, berichtet der 1. Vorsitzende. Dem Verein gehören zurzeit 316 Mitglieder aus vielen europäischen Ländern sowie auch aus Übersee an. Die alte Morsetaste wurde natürlich längst durch moderne Satellitentechnik abgelöst. „Aber die Kunst der Telegrafie zu erhalten, haben wir uns zur Aufgabe gemacht. Heute sind auch Mitglieder aus den Bereichen der Werftindustrie, des Wetterdienstes und der Sportschifffahrt bei uns.“
Durch eine fundierte Ausbildung und eine entsprechende Prüfung bei der Netzagenturbehörde darf sich der Funkamateur seine Empfangs- und Sendegeräte selber bauen. Für ihn gibt es kein „Funkloch“. So kann er in aller Regel immer eine Verbindung mit einem Partner herstellen – vom Kurzwellenbereich bis in den sehr hohen Gigahertz-Bereich. Außerdem unterhält der Amateurfunkdienst eine Anzahl eigener Satelliten, die internationale Verbindungen schon mit Handfunksprechgeräten möglich machen. Das alles funktioniert ohne Apps und Handyvertrag. Funkamateure verbindet eine grenzenlose Leidenschaft. Vor allem geht es um die Kommunikation untereinander. Sie arbeiten völkerverbindend, unabhängig von politischen oder religiösen Bedingungen. Die elektronischen und physikalischen Erkenntnisse aus dem Hobby können gerade junge Menschen in einem späteren Berufsleben sinnvoll verwenden.