Statt in Marokko die Krabben pulen zu lassen, soll jetzt nach regionalen Lösungen für die Krabbenfischer wir hier in Greetsiel gesucht werden Foto: Pixabay
GREETSIEL re ∙ „Warum in die Ferne schweifen, wenn die Krabben auch bei uns in Niedersachsen verarbeitet werden können“, fragte Fischereiministerin Barbara Otte-Kinast. Künftig könnte die komplette Wertschöpfungskette für Krabben wieder in Niedersachsen verarbeitet werden und damit die regionale Wirtschaft beleben.
Dafür soll eine Förderung über rund 2,3 Millionen Euro aus dem Corona-Sondervermögen des Landes Niedersachsen sorgen. Am Greetsieler Hafen überreichte Ministerin Barbara Otte-Kinast am Samstag den Zuwendungsbescheid. Unter dem Titel: „Lösungsansätze für die regionale Wertschöpfungskette Nordseekrabbe“ arbeitet das federführende Thünen-Institut für Seefischerei (Bremerhaven) gemeinsam mit der Universität Göttingen und einem Fischereiunternehmen an der Realisierung technischer Lösungen für eine regionale Wertschöpfungskette (unter anderem eines wirtschaftlich zu betreibenden Prototypen).
Zusammen mit der Praxis und allen wichtigen Akteuren aus dem Sektor wird nach Lösungen gesucht. Die Ministerin dankte den Krabbenfischern vor Ort sowie den Vertretern des Landesfischereiverbands Weser-Ems und des Landesfischereiverbands Niedersachsen (Kleine Hochseefischerei).
Ministerin Barbara Otte-Kinast: „Dieses hochkarätige Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird von meinem Haus gerne unterstützt, um die Krabbenfischerei in Niedersachsen nachhaltig und zukunftsfähig aufzustellen – entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dabei spielen ökologische, ökonomische und soziale Kriterien eine große Rolle!“ Die Umsetzung des Forschungs- und Entwicklungsvorhabens soll drei Jahre dauern.
Die Fischerei sichert Arbeitsplätze in den Küstenregionen und in den nachgelagerten Bereichen in ganz Niedersachsen, darunter auch in der Gastronomie und dem Tourismus. Die wirtschaftliche Lage der Krabbenfischer sei zunächst durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie und dann durch die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine in Schieflage geraten. „Wir wollen unsere regionalen Wertschöpfungsketten stärken, um die Fischerei insgesamt widerstandsfähiger gegen Krisen zu machen“, betonte Otte-Kinast.