Mit 100 Millionen vom Land fällt das Lächeln leicht. Vertreter aus Politik und Wirtschaft freuten sich über das Gastgeschenk von Minister Lies (5.v.l) Foto: sh
CUXHAVEN sh ∙ Wirtschaftsminister Olaf Lies kommt gerne nach Cuxhaven, und Cuxhaven freut sich jedes Mal. Diesmal insbesondere über das Gastgeschenk. Das bestand aus der Zusage des Landes Niedersachsen über 100 Millionen für den Hafenausbau in Cuxhaven und ist die Grundfinanzierung für die längst baurechtlich genehmigten Liegeplätze 5 bis 7. Sie werden „entscheidend für die Energiewende“ sein, so Minister Lies.
Schon einmal die erste Tranche
Die erste Zusage des rund 300 Millionen Euro-Projektes ist somit erfolgt, die fehlenden 200 Millionen werden jetzt nach und nach gesichert. Dabei wird auch der Bund gehörig in sein Bundessäckel greifen müssen. Allerdings wird auch das Land und der Kreis weiter Beträge erbringen müssen. Zudem soll auch die Wirtschaft, die ja ganz entscheidend von den zusätzlichen Liegeplätzen profitieren wird, bei der Realisierung der 200 Millionen eingebunden werden. Die deutschen Häfen sind eigentlich Ländersache, so Minister Lies. Deshalb wird ein Engagement des Bundes sehr geschätzt. Der Hafenstandort Cuxhaven ist schon jetzt als zweitgrößter Hafen Europas im Norden im Bereich Windenergie-Logistik ein elementarer Baustein für die Energiewende in Deutschland. Durch die erweiterten Flächen erhalten die ansässigen Unternehmen Planungssicherheit für wachsende und zukünftige Projekte. Ebenso wird dieses Signal auch eine Magnetwirkung für weitere Ansiedlungen erzielen, zeigte man sich sicher.
Als „Startschuss“ für das Vorhaben sieht Cuxhavens Oberbürgermeister Uwe Santjer die Mittel des Landes: „Ich freue mich zunächst einmal sehr darüber und bin Wirtschaftsminister Olaf Lies dankbar, dass das Land Niedersachsen nun gemeinsam mit uns den Weg der Energiewende von Cuxhaven aus beschreiten möchte.“
Für die Stadt Cuxhaven bedeute diese Investition in den Hafenausbau zum einen den Zielen des Umwelt- und Klimaschutzes weiter nachkommen zu können und zum anderen als Wirtschaftsstandort zu wachsen sowie Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern, erläuterte Uwe Santjer.
Mit den Liegeplätzen 5 bis 7 entstehen weitere 1.250 Meter Pier-Länge für den Offshore-Umschlag unter Berücksichtigung der Anforderungen für die nächste, größere Generation von Installationsschiffen. Cuxhaven bietet dann als das Deutsche Offshore-Industrie-Zentrum mit fast vier Kilometern übergreifender Kajen-Länge und einer durchgehenden Schwerlaststraße perfekte logistische Möglichkeiten über Jahrzehnte hinaus.
In diesem Umfeld können unter anderem jedes Jahr bis zu 360 Einheiten der mit elf Megawatt größten in Serie produzierten Offshore-Turbine logistisch bewältigt werden. Die Herstellung noch größerer Anlagen oder eine von Cuxhaven ausgehende komplette Installation von Windkraftwerken wäre möglich. Und auch die Produktion, Lagerung und Lieferung immer größer werdender Komponenten könnte in Cuxhaven realisiert werden. Da sollte es doch eine lösbare Aufgabe sein, die restlichen 200 Millionen zu realisieren.