Funde zum Anfassen präsentiert: Christina Peek und Andreas Hüser sind stolz auf das „Bilderbuch“ „Die Gräber der Fallward“ Foto: jt
BEDERKESA/LANDKREIS jt ∙ Seit mittlerweile 40 Jahren ist in der Burg Bederkesa das Museum für Archäologie und Erforschung der Vor- und Frühgeschichte des Landkreises Cuxhaven untergebracht. Tausende Jahre Geschichte werden hier lebendig. Anlässlich des Jubiläums hatte der Landkreis Cuxhaven zu einer Feierstunde auf die Burg geladen.
Der archäologischen Denkmalpflege komme eine lange Historie zu, hob Landrat Kai-Uwe-Bielefeldt deren Bedeutung im Landkreis Cuxhaven hervor. Die hier geleistete gute inhaltliche Arbeit zeige, dass es sich im Landkreis lohne, „in den Boden zu gehen.“. Die Burg sei neben der Denkmalpflege aber auch Ausstellungs- und Veranstaltungsort, führte er aus. Die aktuelle Ausstellung über Tresore zeige, dass man Wissen auch mit Leichtigkeit vermitteln könne.
„Die Burg Bederkesa zählt zu den wichtigsten Baudenkmälern in der gesamten Region“, betonte die stellv. Bürgermeisterin der Stadt Geestland, Ellen Frank. „Die Menschen identifizieren sich mit der Burg.“ In den 1970er Jahren wurde sie vom Landkreis erworben und wiederaufgebaut. Als Sitz der Denkmalpflege und als Museum sei sie „ein Mittelpunkt in unserem kulturellen Küstenkreis, auf den wir mehr als stolz sein können“. „Plötzlich hatte die Archäologie eine große Lobby“, zeigte Prof. Dr. Hauke Jöns, Niedersächsisches Institut für historische Küstenforschung Wilhelmshaven, an unterschiedlichen Projekten auf, die man gemeinsam realisiert habe. Sehr klug und weitsichtig sei vor 40 Jahren die Berufung eines Burgkuratoriums und die Auswahl eines Architekten gewesen, betonte Dr. Hans-Eckhard Dannenberg, Landschaftsverband Stade, und berichtete über die Anstrengungen, die nötig waren, um die Burgruine in ein öffentliches Zentrum zu überführen, was dem Engagement der Landkreise Wesermünde und Cuxhaven, aber auch der Burggesellschaft Bederkesa und vielen Ehrenamtlichen zu verdanken sei.
Mit der Gründung des Museums habe der damals noch sehr junge Landkreis Cuxhaven die Möglichkeit geschaffen, zentral im Kreisgebiet eine Präsentation des reichhaltigen kulturellen Erbes zu bewahren, warf Museumsleiter und Kreisarchäologe Dr. Andreas Hüser einen Blick zurück. Mit zahlreichen Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen unterstreiche das Museum zudem seinen Anspruch, kulturelles Zentrum dieses Landkreises zu sein. Ein einschneidendes Ereignis für das Museum waren die Entdeckung und die Ausgrabungen der Gräber der Fallward, einem Bestattungsplatz der späten Römischen Kaiser- und Völkerwanderungszeit. 2026 wolle man alle Geheimnisse aus der Fallward-Ausgrabung herausgeholt haben. Stolz sei er darauf, dass man immer wieder von anderen Museen mit der Bitte um Leihgaben angesprochen würde. Die Begeisterung für die Exponate spüre man auch beim Blick in das Gästebuch und bei den Google-Bewertungen.
Dr. Andreas Hüser freute sich, den Gästen das Buch „Die Gräber der Fallward“ vorstellen zu können, das er gemeinsam mit den Co-Autorinnen Christina Peek und Uta Maria Meier geschrieben hat. Das „Bilderbuch“, finanziert vom Landkreis Cuxhaven, wurde den Gästen als Geschenk mit auf den Weg gegeben.