Die Bücherbusse ziehen auch durch ihre kreative Gestaltung die Blicke auf sich Foto: tw
LANDKREIS tw ∙ Ein Plädoyer für die Bibliotheken an sich und die Fahrbibliotheken im Besonderen hielten Cuxhavens Bürgermeisterin Christine Babacé, der stellvertretende Kulturpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Daniel Schneider und Susanne Mamzed von der VGH-Stiftung am Samstag letzter Woche bei der offiziellen Eröffnung der Bücherbus-Meile am Nordseekai in Cuxhaven, die im Rahmen des zweiten internationalen Fahrbibliothekskongresses stattfand.
„Fahrbibliotheken bringen Bücher und Bildung direkt zu den Menschen, egal wo sie wohnen, das ist ein unschätzbarer Dienst“, so Babacé. Denn in der heutigen Zeit sei es wichtig miteinander zu sprechen und zu diskutieren und das erfordere Wissen, so Schneider. Deshalb seien Fahrbibliotheken auch ein Ort der Demokratie. Und wie Mamzed betonte, ein „kultureller Lieferdienst, der einen wertvollen Beitrag zur Leseförderung leistet“.
25 Bücherbusse aus dem In- und Ausland präsentierten sich an diesem Tag und stellten ihre Angebote dem Fachpublikum und den Besuchern vor. Dabei zeigte sich, dass Bücherbusse nicht nur in ländlichen Regionen unterwegs sind. So fährt etwa die Fahrbibliothek Berlin-Mitte mit ihren drei Bussen speziell Grundschulen an und bringt damit die Idee der Büchereien den Kindern nahe, so Bibliothekarin Cortina Wuthe. Sie stellte zudem ein zusätzliches Angebot vor, das Maker-Mobil – eine rollende Lernwerkstatt mit den verschiedensten Mitmach-Angeboten und Experimentier-Möglichkeiten. „Hier können sich die Kinder ausprobieren und etwas machen oder herstellen, wozu sie sonst keine Möglichkeit haben, wie etwa einen Bürstenroboter bauen“, erklärte sie.
Mit einem besonderen Zusatzangebot präsentierte sich die Fahrbücherei der Provinz Zeeland. In dem kleinen Bus finden die Kunden keine Bücher sondern Hilfe in allen Fragen rund ums Digitale, „sei es bei der elektrischen Steuererklärung oder den Einstieg in WhatsApp“, erklärte Hank Kosters von der Bibliothek van Zeeland, mit dem Ziel, durch die Nutzung des Digitalen die Menschen auch auf dem Land unabhängiger zu machen. Eine tolle Idee, wie auch Karina Kramer, Amtsleiterin Schule und Kultur findet. Und auch die Kollegen und Kolleginnen der Fahrbücherei hätten viele neue Ideen mitgenommen.
Mehr zur Eröffnung des Fahrbibliothekskongresses am Freitag letzter Woche und ein Resümee der Projektkoordinatorin Katrin Toetzke, Leiterin der Kreis-Fahrbücherei, die den Kongress nach Cuxhaven geholt hat, ist auf Seite 5 in der gedruckten EWK-Ausgabe zu lesen.