Freuen sich, dass es jetzt endlich losgeht: OB Uwe Sanjer, Projektleiter Lorenz Tettenborn, der Leiter des Staatlichen Baumanagements Stefan Müller, Vizepräsident Andreas Sagehorn und Polizeiinspektionsleiter Arne Schmidt Foto: tw
LANDKREIS tw ∙ „Wir sind froh, dass es gelungen ist, die Polizeiinspektion in der Mitte der Stadt zu halten“, freute sich am Freitag letzter Woche Arne Schmidt, Leiter der Polizeiinspektion (PI) Cuxhaven, beim Pressegespräch zum Beginn der Bauarbeiten für den Erweiterungsneubau der PI. „Wir bleiben zentral, mit dem kompletten Standard den wir brauchen.“
Eine Lösung war dringend nötig. Denn mehr Personal und mehr Aufgabebereiche führten zu akuter Raumnot. So mussten bereits vier Außenstellen eingerichtet werden, die dann voraussichtlich ab 2025 sukzessive wieder zusammengeführt werden.
Der Erweiterungsneubau soll sich harmonisch in die Umgebung einfügen
Überbaut wird die Fläche des ehemaligen Verkehrsübungsplatzes direkt neben dem Bestandsbau der Polizeiinspektion mit einem L-förmigen Staffelbau (vier- und dreigeschossig), der sich harmonisch in die Umgebung eingliedern soll, so Stefan Müller, Leiter des Staatlichen Baumanagements Elbe-Weser. Der Neubau in Richtung der Grünfläche passe sich an die östlich anschließende kleinteilige Wohnbebauung an. Bei der horizontalen Gliederung der Fassade werden Stilmittel der südlich gelegenen denkmalgeschützten Bebauung am Karl-Olfers-Platz aufgenommen. Der Erweiterungsbau entsteht in Massivbauweise aus Stahlbeton mit Flachdach, dass im dreigeschossigen Bereich begrünt wird. Die weiteren Dachflächen des Erweiterungsbaus ebenso wie auf dem Bestandsgebäude sollen mit Photovoltaik-Anlagen bestückt werden. Der dort produzierte Strom wird dann unter anderem für die Wärmepumpen genutzt, die dann in beiden Gebäuden für Wärme sorgen sollen.
Nach der Fertigstellung des Erweiterungsbaus – voraussichtlich im ersten Quartal 2025 – starten die Sanierungsmaßnahmen im Bestandsgebäude, einem Bau mit dem Charme der frühen 1980er Jahre. Hier soll dann der ermittelnden Bereich sein Zuhause finden, inklusive eines hochmodernen kriminaltechnischen Labors, dass den heutigen Anforderung, etwa mit DNA-Analysen, gerecht werden soll.
Im Neubau ist dann genug Platz unter anderem für den Einsatz- und Streifendienst, die Verfügungseinheit, den Präventionsbereich mit Ausstellungsraum, Verwaltung und Inspektionsleitung. Auch die Wache präsentiert sich hier dann in einem besucherfreundlichen, modernen Licht.
Darauf, wie wichtig dieser Standort für die gesamte Polizeidirektion Oldenburg ist, wies Vizepräsident Andreas Sagehorn hin. So ist die PI Cuxhaven unter anderem erste Anlaufstelle für maritime Bedrohungslagen. „Die erste Phase beginnt hier“, betonte Sagehorn.
Dass sich die Polizei an der gewohnten Stelle weiterentwickeln kann, ist auch für Oberbürgermeister Uwe Santjer ein wichtiger Punkt, bedeute dies doch auch größtmögliche Sicherheit für die Bewohner. „Und das an so sichtbarer Stelle ist ein gutes Zeichen.“
Der 24-Stunden-Betrieb der Polizeiinspektion kann durch die gestaffelte Bauweise – erst Neubau, dann Sanierung des Bestandsgebäudes – während der gesamten Bauzeit aufrechterhalten werden.
Das Grundstück für die Baumaßnahme hat die Stadt Cuxhaven an das Land Niedersachsen verkauft. Für die angrenzenden Flächen wurde für die Zeit der Bauarbeiten ein Nutzungsvertrag abgeschlossen. Die reinen Baukosten für den Erweiterungsbau belaufen sich auf rund 17 Millionen Euro.
Grünfläche wird nach der Baumaßnahme als Verkehrsübungsplatz und Erholungsfläche wiederhergestellt
Nach Beendigung der Baumaßnahme soll die Grünfläche als Verkehrsübungsplatz und Erholungsfläche wiederhergestellt werden. Und so alle „Gewinner dieser Maßnahme werden“, ist Santjer überzeugt.
Doch erst einmal steht das Bodenmanagement an. Altlasten des ehemaligen Gaswerksgeländes müssen beseitigt werden, der Baugrund nach möglichen Blindgängern abgesucht werden, Boden ausgetauscht, neu eingebracht, verdichtet und ein Gründung erstellt werden. Dann erfolgt die Erschließung mit Trink-, Regen- und Schmutzwasseranschlüssen sowie sowie das herstellen der Stromversorgung. Abgeschlossen sind bereits notwendige vorbereitende Arbeiten im Baustellenbereich.