Verteidigungsministerin Lambrecht informierte sich in Nordholz nicht nur über die Wehrhaftigkeit der Marineflieger, sondern auch über die Ausbildung der Soldaten    Foto: sh

NORDHOLZ sh ∙ Ein Geheimnis macht Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) nicht davon ob, sondern wann die Ukraine die Gepardpanzer samt Munition bekommt. Aus gutem Grund, schließlich wolle man Soldaten und Panzer soweit es geht, schützen.

Weitere Millionen für den Standort Nordholz

Beim Besuch im Rahmen der Sommerreise der Ministerin unter dem Motto „Einsatzbereitschaft“ fand sie auf dem Marinefliegerstützpunkt Nordholz dementsprechend klare Worte. „Wir begleiten die Ukraine in diesem mutigen Kampf durch Waffenlieferungen und Ausbildung“, und man werde „Gepard“ und Mehrfachraketensys­tem nach der Ausbildung der ukrainischen Soldaten auch liefern.

Allerdings sei die Bundeswehr bei der Abgabe aus eigenen Beständen an die Grenzen gestoßen. Sie sehe aber andere Möglichkeiten beispielsweise aus der Industrie, um die Ukraine zu unterstützen.

Auch aus Sicht der Marineflieger hatte die Ministerin Lambrecht gute Nachrichten zu verkünden. Weitere Investitionen werden in den Standort im Landkreis Cuxhaven fließen. Bis 2026 will der Bund demnach 69 Millionen Euro in die Ausbildung von Besatzungen stecken, die den Seefernaufklärer P-8A Poseidon fliegen sollen. Die erste der fünf neuen Maschinen soll im Herbst 2024 in Nordholz eintreffen. Auch den Ausbildungssimulator für zehn bereits in Nordholz stationierte Transport- und Rettungshubschrauber vom Typ Sea Lion kündigte Lambrecht an – er soll im nächsten Frühjahr einsatzbereit sein.

Am Jahresende Entscheidung über das Sondervermögen

Bundesministerin Lambrecht wurde durch den Kommandeur des Marinefliegerkommandos, Kapitän zur See Thors­ten Bobzin sowie seinen Kommandeuren und den Kommodoren der Marinefliegergeschwader 3 und 5, über die aktuellen Entwicklungen der Marinefliegerei informiert. „Alle meine Fragen wurden umfassend beantwortet“, sagte die Ministerin. Beim Besuch wurden alle Luftfahrzeuge der Marine, einschließlich des neuen Mehrzweckhubschraubers NH-90 NTH „Sea Lion“, vorgeführt. Besonders lobte die Ministerin die sehr gute Ausbildung auf dem Standort und versprach, dass am Jahresende abschließend über die Verwendung des Sondervermögens für das Militär entschieden werde.