Bei Marlon Montoya hat der Boxsack nichts zu lachen: Trainer Eugenio Gomez Casado hat seinen Schützling fest im Blick Foto: jt
CUXAVEN jt ∙ „Faust, Bumm, k.o.“ – so einfach lässt sich Corona leider nicht besiegen. Deshalb haben sich die alten und junger Kämpfer der Boxabteilung von Rot-Weiss Cuxhaven beim Training strengen Regeln unterworfen, um ihrem geliebten Sport auch weiter nachgehen zu können – kontaktlos, aber nicht weniger intensiv. Wie sie sich in der alten Exerzierhalle der Artillerie-Abteilung der ehemaligen Tsingtau-Kommandantur fit halten, erfahren Sie hier.
In keiner anderen Sportart, mit Ausnahme Ringen, ist der Körperkontakt intensiver als beim Boxen. Ob die Fäuste fliegen oder im Clinch – man ist seinem Gegner so nah wie nie. Daher sind Kämpfe und Sparring, derzeit in Frage gestellt, Änderungen vorbehalten. Zu groß wäre die Gefahr einer Ansteckung. Stattdessen liegt der Focus auf Kraft- und Ausdauertraining, immer mit dem nötigen Abstand – kontaktlos, aber nicht weniger intensiv.
Die beiden Trainer Eugenio Gomez Casado und Manuel Montoya haben in der Hermann-Allmers-Halle das Sagen. Der in Leon/Kastilien geborene Eugenio Gomez Casado ist in der Boxtruppe bei Rot-Weiss Cuxhaven für das Management und die Umsetzung der Hygienemaßnahmen im Einsatz. Das beginnt mit dem desinfizieren der Türklinken, desinfizieren der Geräte, wie Boxsäcken und Handschuhen, aber auch der Nasszellen und des Sanitärbereichs (duschen darf nur jeweils eine Person allein).
Jeder übernimmt Verantwortung
Das Betreten der Halle ist nur nach der 3 G-Regel, geimpft, getestet und genesen, erlaubt. Jeder Besucher und Trainierende muss sich in das Corona Datenerfassungsblatt zur Kontaktnachverfolgung eintragen und seine Hände desinfizieren, bevor es zur Sache geht. Der ehemals erfolgreiche Box-Senior Jürgen Spleth kontrolliert akribisch, ob sich jeder richtig eingetragen hat und die Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Notfalls hilft ein aufklärendes Gespräch.
Haken links, Haken rechts, dann mehrere harte Schläge hintereinander. Das Training am Sandsack ist äußerst kräftezehrend. Jeweils drei Minuten lang muss jeder alles geben. Klar, dass beim Herausschnellen lassen der Fäuste auch die Aerosole nur so fliegen. Der Abstand zum „Leidensgenossen” an anderen Sandsäcken musste daher auf mindestens 2,50 Meter erweitert werden. Und der „Gegner’, an dem man arbeitet, darf nicht gewechselt werden.
Beim Wechsel an einem Gerät muss es vom Sportler selbst desinfiziert werden. „Im gesamten Ablauf muss man besondere Vorsicht walten lassen, um das Infektionsrisiko zu minimieren. Wir wollen alle unseren Sport weiter betreiben. Das ist Grundvoraussetzung, dass wir gesund bleiben“, betont Jürgen Spleth. Man werde auf unbestimmte Zeit mit dem Virus leben müssen. Das fordere von allen Einsicht, Umsicht und verantwortungsvolles Handeln. Leichtfertigkeit bestraft das Virus sofort. Einmal nicht aufgepasst, schon gehst du k.o. oder hängst in den Seilen. Und das will doch keiner. „Wir boxen uns da gemeinsam durch“, ist und bleibt unser Motto in diesen schweren Zeiten“, sagt Trainer Manuel Montoya. „Also, haut rein, Jungs!“