Stadtbibliotheksleiterin Anika Schmidt und Stadttheaterintendant Lars Tietje wollen Kultur tagsüber in der Innenstadt auf besondere und einfache Weise erlebbar machen, und laden deshalb ab März jeden 1. Mittwoch im Monat zur kulturellen Mittagspause    Foto: tw

BREMERHAVEN tw ∙ Zu einer Mittagspause der besonderen Art laden Stadtbibliothek und Stadttheater Bremerhaven ab März jeden ersten Mittwoch im Monat von 12.30 bis 13 Uhr ein. Dann wird die Strandkorbbühne der Bibliothek zum Schauplatz des „Theatersnacks zur Mittagszeit“, bei dem sich die Besucher eine kleine kulturelle Auszeit nehmen und sozusagen kleine Snacks aus dem aktuellen Programm des Theaters genießen können.

Dabei geht es bei freiem Eintritt mal literarisch mal musikalisch zu. Start ist am 1. März mit einer Lesung aus dem „Mord im Orientexpress“ von Agatha Christie mit Frank Lauterbach, der im Theaterstück, das am 25. Februar Premiere feiert, den Poirot spielt. Musikalisch begleitet wird er von Jan-Hendrik Ehlers am E-Piano.

Die Idee zum „Theater­snack“ hatte Anika Schmidt, Leiterin der Stadtbibliothek, die sich die Frage stellte wie man die Strandkorbbühne mit Leben füllen kann. Die Idee zur Bühne selbst entstand 2019 aus der Zukunftswerkstatt der Stadt Bremerhaven heraus. Viele Besucher hatten sich einen offenen Blick zum Wasser und zum Hafen gewünscht, einen Platz wo man entspannen kann. Durch zwei vom Förderverein der Bibliothek gespendete Strandkörbe entstand ihr Name und sie wird seitdem begeistert angenommen.

Bei der Frage nach einer zusätzlichen Verwendungsmöglichkeit formte sich schnell die Idee einer kulturellen Mittagspause. Bei der Suche nach einem Kooperationspartner wurde Anika Schmidt bei ihrem Nachbarn, dem Stadttheater fündig. Und Intendant Lars Tietje war von der Idee gleich angetan.

Entspannt dem Dargebotenen lauschen

„Wir mögen unser Stadttheater sehr und auch die Räume, aber tagsüber sind sie geschlossen“, so Tiedje. Umso mehr freute er sich, als Anika Schmidt auf ihn zukam und die Idee vorstellte, passe es doch gut ins Konzept des Theaters sich nach außen zu öffnen. „Jetzt können wir auch tagsüber einen Bezug zum Stadttheater schaffen.“

An den entsprechenden Tagen werden vor der Strandkorbbühne Tische und Stühle aufgestellt, so dass die Besucher entspannt dem Dargebotenen lauschen können. „Selbstverständlich können sich die Besucher auch an unserem Kaffeeautomaten versorgen und die Brotdose auspacken“, so Schmidt. Sie bittet nur, auf warme, geruchsintensive Speisen zu verzichten.

Nach der Lesung am 1. März gibt es am 5. April Ausschnitte aus dem Stück „Schluss jetzt“ des Jungen Theater zu sehen, am 3. Mai folgen Auszüge aus dem „Ballet Latino“ und am 7. Juni aus „Cyrano de Berge­rac“. Nach der Sommerpause geht es dann im Herbst weiter. Doch erst einmal freuen sich Schmidt und Tietje auf viele Besucher des kostenlosen und niedrigschwelligen Angebots.