Der Parlamentarische Staatssekretär Stefan Wenzel diskutierte über Perspektiven der Wärmeenergie Foto: sh
NORDHOLZ sh ∙ Es wird kalt in Deutschland. Und es bleibt teuer in Deutschland. Beide Umstände werden im nächsten Jahr nachhaltig auf das Leben Einfluss nehmen und bedürfen der erklärenden Begleitung durch die Politik. Einen Versuch dazu unternahm nun der Parlamentarische Staatssekretär Stefan Wenzel von den Grünen im Aeronauticum.
Wärmewende
Das Thema lautete schlicht Wärmewende und hatte das neue Wärmeplanungs- und nicht mehr ganz so neue Energiegebäudegesetz und sich daraus entwickelnde Perspektiven im Fokus. Zur besten „Fußball-ärgere-die-Deutschen-Zeit“, also vor und zum Österreichspiel, kamen gut 20 Interessierte zum Diskussionsabend. Die waren dann auch zum Teil bestens vorbereitet.
Nachdem Stefan Wenzel die beiden Gesetze inhaltlich voneinander getrennt hatte und dazu statistische Daten benutzte, entwickelte sich schnell eine lebhafte Diskussion. Im Blickpunkt dabei die fossilen Energieträger. „Wir alle wissen aus der Erfahrung im letzten Jahr: Die Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen kann sehr teuer und der Klimawandel muss aufgehalten werden“, wie Stefan Wenzel vortrug. Die Bundesregierung habe dazu verschiedene Gesetze auf den Weg gebracht und arbeitet an weiteren, damit der Umstieg zu einer klimafreundlichen Energiegewinnung möglich wird.
Groß denken, groß Planen
Das Wärmeplanungsgesetz sieht eine flächendeckende kommunale Wärmeplanung vor. Und sieht damit vor allem die Kommunen und Gemeinden neben den privaten Haushalten und der Wirtschaft in der Pflicht. Wärmegewinnung und Stromnutzung seien wichtige Bausteine für eine klimafreundliche Energienutzung. Bis 2030 sollen gut 80 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen werden, so die Perspektive. Das dabei das Energiegebäudegesetz die Voraussetzungen mitbringen soll, würde durch die Vielzahl an unterschiedlichen möglichen Wärmequellen wie zum Beispiel Geothermie, Fotovoltaik, Nah- und Fernwärme oder auch Hybridtechniken aus alten und neuen Anlagen möglich und förderungsfähig deutlich. Dass diese Förderungen auch nach der heftigen Klatsche für die Bundesregierung durch das Bundesverwaltungsgericht möglich seien, sei zwar nicht sicher, aber erstrebenswert.
Kein Wärmepumpenzwang
Von einem Wärmepumpenzwang gar zu einem bestimmten Zeitpunkt aber, so Stefan Wenzel, könne nicht gesprochen werden. Vieles sei zwar noch in der Diskussion und könne an diesem Abend auch nicht abschließend erklärt werden, die Kritik an den neuen Gesetzen sei aber nicht berechtigt. Denn die Energiewende, und so die Wärmewende, blieben mit die wichtigsten Themen des nächsten Jahres.