LANDKREIS tw ∙ Am 1. Oktober ist es genau ein Jahr her, das Katja Link (Foto: tw) ihre neue Stelle als Leiterin der Agentur für Wirtschaftsförderung für den Bereich Landkreis Cuxhaven antrat. Im Gespräch mit dem EWK erzählt sie von ihrem ersten Jahr und den aktuellen Herausforderungen.
Es war genau der richtige Impuls, dem sie vor einem Jahr gefolgt sei, sagt Katja Link, seit dem 1. Oktober letzten Jahres Leiterin der Agentur für Wirtschaftsförderung für den Bereich Landkreis Cuxhaven. Den Schritt von der Weser Elbe Sparkasse (wo sie zuletzt als Leiterin des Firmenkundenbereichs tätig war) zum Landkreis Cuxhaven hat sie nicht bereut. Es ist vor allem die Themenvielfalt, die sie begeistert. „Das macht es spannend“, sagt die Dipl. Sparkassenbetriebswirtin.
Jeden Tag gebe es neue Themen, mit denen sie zu tun habe. Und sie habe ein kompetentes Team, das ihr zur Seite stehe und ihr auch die Zeit des Einarbeitens sehr erleichtert habe. Da ihr ein gutes Miteinander am Herzen liegt, pflegt sie eine Politik der offenen Tür und ist immer für ihre Mitarbeiter ansprechbar.
Zeit des Kennenlernens
Ihre erste Zeit war geprägt vom Kennenlernen, ihrem Team vor Ort, dem Themenspektrum, aber vor allem mit den verschiedenen Akteuren, wie Bürgermeistern und Hauptverwaltungsbeamten, um ein Gespür dafür zu bekommen, was von ihr und der Agentur für Wirtschaft erwartet wird. Denn die Zusammenarbeit, das Netzwerken ist in ihrer Position enorm wichigt. „Nur wenn wir uns austauschen, profitieren wir alle.“
Ein Thema war der Bereich Co-Working-Space, das heißt neben dem klassischen Arbeitsplatz im Büro und dem eigenen Zuhause flexible Arbeitsplätz an einem zentralen Ort zu schaffen. „Hier ist der Landkreis noch ein überwiegend weißer Fleck“, so Link. „Deshalb wollen wir das Thema weiterverfolgen“, könnte Co-Working doch auch zur Belebung der Innenstadt beitragen.
Dabei ist Katja Link eines wichtig. „Wir wollen uns mit Themen nicht aufdrängen, aber Mut machen, sich an uns zu wenden und auch mal einen anderen Weg einzuschlagen“, betont sie und fügt hinzu: „Wir sagen nicht, es muss Co-Working-Spaces geben, aber wenn Interesse besteht helfen wir, etwa bei der Standortanalyse.“
Aktuell sind es vor allem Themen wie Fachkräftemangel, Energiekrise und gestörte Lieferketten, mit denen die Unternehmen zu kämpfen haben. Und auf die die Wirtschaftsförderung versucht Antworten zu finden, um auf die Herausforderungen der Zeit einzugehen.
Eine Überlegung war dabei auch: „Wie können wir Unternehmern, die wenig Zeit haben, Tipps an die Hand geben.“ Ein Thema, dass zurzeit allen auf den Nägeln brennt, sei das Thema Fachkräftemangel. Das Rad kann auch die Wirtschaftsförderung des Landkreises nicht neu erfinden. Doch ihre Mitarbeiter haben einen Flyer entwickelt, in dem sie Tipps und Anregungen unter dem Motto „Einfach mal aus dem Rahmen fallen“ gesammelt und zusammengestellt haben, um Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Und das nicht mit Floskeln wie etwa „familienfreundlich sein“, sondern ganz konkret, dass etwa „Flexibilität bezüglich Arbeitszeit und -ort zur Zufriedenheit von Mitarbeitenden beiträgt“. Aber auch Fragen aufwirft wie etwa „Warum nicht ein erstes Kennenlerngespräch ohne Bewerbungsunterlagen anbieten?“
„Wollen Impulsgeber sein“
Das Thema Fachkräftemangel führt zu einem weiteren Punkt: der Fördermittelberatung. „Selbständigen oder Existenzgründungswilligen die Investitionen planen und dabei Arbeitsplätze schaffen, empfehlen wir eine Kontaktaufnahme zu uns“, so Link. Da es aber auch immer wichtiger sei, Mitarbeiter zu halten, gibt es Überlegungen, in der nächsten Förderperiode auch Investitionen zu fördern, mit denen Mitarbeiter im Unternehmen gehalten werden können.
Eine enge Zusammenarbeit besteht bei der finanziellen Förderung mit der NBank. Hier konnte sie auch gute Neuigkeiten berichten. Das Darlehensprogramm „Mikrostarter Niedersachsen“ bietet für junge Unternehmen und für Unternehmensübernahmen bei einem stimmigen und passenden Konzept ein Darlehen in Höhe von bis zu 40.000 Euro anstatt bisher 25.000 Euro.
Punkte, die nur einen Teil der Arbeit der Agentur für Wirtschaftsförderung widerspiegeln, die aber zeigen, „dass wir Impulsgeber sein wollen, der zum Weiterdenken und Handeln animiert“.