Der neue Vorsitzende Nils Kuiper (r.) dankte seinem Vorgänger Andreas Bruske für sein langjähriges Engagement Foto: tw
BEDERKESA tw ∙ Alles neu macht der Mai. So auch beim Beerster Gewerbeverein e.V. (BGV), der am Donnerstag letzter Woche bei der Jahreshauptversammlung im Bösehof seinen Vorstand neu wählte. Einen Wechsel gab es in den Reihen der Vorsitzenden. Nils Kuiper löste Andreas Bruske, der nicht mehr antrat, als 1. Vorsitzenden ab. Damit wurde sein Platz als 2. Vorsitzender frei, den jetzt die bisherige 3. Vorsitzende Astrid Irlacher einnimmt. Zum neuen 3. Vorsitzenden wurde Christian Roggow gewählt. Kassenwart Torsten Schwede und Pressewart Sven Wojzischke wurden in ihren Ämtern bestätigt. Alle Vorstandsmitglieder erhielten ein einstimmiges Votum.
„Das du dich dieser Verantwortung gestellt hast, rechnen wir dir hoch an“
Kuiper dankte seinem Vorgänger Andreas Bruske, der zwölf Jahre im Amt war, und eigentlich schon vor zwei Jahren aus beruflichen Gründen sein Amt niederlegen wollte, zwecks mangelnder Kandidaten jedoch eine weitere Amtszeit draufpackte. „Das du dich dieser Verantwortung gestellt hast, rechnen wir dir hoch an“, sagte Kuiper und dankte Bruske für sein Engagement im Namen des ganzen Vereins.
Kuiper machte auch deutlich wie wichtig der Gewerbeverein für Bederkesa und vor allem seine Unternehmen ist. „Bederkesa hat so viel Potenzial, ist so ein schöner Ort mit vielfältigem Gewerbe“, betonte er. Ein Gewerbe, das durch den Verein – vor allem mit dem Vehikel verkaufsoffene Sonntage, durch die auch immer wieder neue Kunden die Unternehmen und Geschäfte im Ort kennenlernten – Aufmerksamkeit erhalte.
Nachdem in den letzten beiden Jahren coronabedingt diese Sonntage nur vereinzelt stattfinden konnten, soll es in diesem Jahr wieder richtig losgehen. Nachdem erfolgreichen Start am 8. Mai mit dem Pflanzenmarkt, geht es weiter am 12. Juni mit dem Kinderfest auf der Mattenburger Straße. An diesem Tag gilt jedoch die sogenannte Regel für Ausflugsorte (Früher Bäderregel). Das heißt, nur die Geschäfte im Ortskern öffnen. Die folgenden verkaufsoffenen Sonntage folgen ebenfalls dem Rhythmus „Großer Sonntag“, an dem auch die Geschäfte im Handel- und Gewerbepark geöffnet haben und „Ausflugssonntag“.
Folgende Sonntage sind – unter Vorbehalt – geplant. Großer Sonntag: 3. Juli (Fahrzeugmarkt), 4. September (Sonnenblumen) und 6. November (Erntedank). Ausflugssonntage: 12. Juni (Kinderfest), 7. August (Sportfest), 2. Oktober (Hundeshow). Für die Organisation dieser Sonntage dankte Kuiper Marktmeisterin Susanne Dickmann.
Auf das Projekt „Perspektiven für die Innenstadt“ (EWK berichtete) gingen im Anschluss Projektleiterin Sophie Schad und Katja Beier, Wirtschaftsförderin der Stadt Geestland, ein. Zwei Wochen, vom 1. bis 15. Mai, wurde die Mattenburger Straße von der Alten Post bis zum Kreisel am Rathaus zu einer Einbahnstraße, mit Ruhezonen für die Passanten in Form von Sitzmöbeln und viel Grün drumherum. Ein Stadtexperiment, um Ideen zur Attraktivierung der Innenstadt live zu testen. Und den Bürgern die Möglichkeit bot mit zu diskutieren und zu helfen Lösungen für die Zukunft zu entwickeln. „Hierzu sind wir auf ihre Rückmeldungen angewiesen“, betonte Schad.
Den Verkehr zu entschleunigen und die Aufenthaltsqualität zu verbessern, stieß durchaus auf Zustimmung, das Ausprobieren im Liveversuch hat aber auch deutlich gemacht, dass gute Ideen auf dem Papier in der Realität Probleme sichtbar machen, wie von den BGV-Mitgliedern zu hören war. So sorgte die Einbahnstraße für Probleme in den Nebenstraßen, die den Gegenverkehr auffangen mussten, und wo es zum Teil zu brenzligen Situationen kam. Einwände, die sich, so Katja Beier, auch schon bei einer Umfrage, in der die verschiedenen Varianten dargestellt wurden, sowie bei Veranstaltungen rund um das Thema im „WIR-Landen“ in der Mattenburgerstraße 2, immer wieder zur Sprache kamen.
Gerade auch vor dem Hintergrund der Kritik lobte Ortsbürgermeister Thomas Kuberski das Stadtexperiment, „das die Chance bietet am praktischen Beispiel zu sehen, wie es sein kann und nicht wie es sein muss. Und wenn wir Gefahrenstellen sehen, reagieren wir auch darauf.“
Stadtexperiment nach zwei Wochen beendet
Nach Abschluss der Maßnahme am Montag, konnte Katja Beier von einer guten Teilnahme an der Umfrage berichten. „Wir hatten viele Rückmeldungen mit sehr unterschiedlichen Aussagen zu den verschiedenen Möglichkeiten.“ Ob Einbahnstraße, Fußgängerzone, eine Kombination aus beiden, Einbahnstraße mit Begegnungsverkehr oder auch die Möglichkeit es beim Begegnungsverkehr zu belassen, jedoch mit einer Temporeduzierung auf 20 Kilometer pro Stunde und teilweiser Verengung der Straße wurden kontrovers diskutiert, mit dem Ergebnis, „dass es nicht die perfekte Lösung gibt. Alle haben ihre Vor- und Nachteile“.
In dieser Woche sollen die Ergebnisse ausgewertet werden. Bereits nächste Woche gibt es einen Termin, bei dem mit allen Akteuren, unter anderem Ordnungsamt, Polizei und Verkehrsbetrieben, die Ergebnisse beraten werden.