„Wage zu träumen“ heißt eines der neuesten Werk der Künstlerin Brigitte Schulte    Foto: tw

CUXHAVEN tw ∙ „Auf jeden Fall Orange“, „Gelbe Gedanken“ oder „Schwarz im Kopf“ – mit ihren Beschreibungen für ihre Bilder gibt die Künstlerin Brigitte Schulte gleich einen Einblick in die Stimmungslage der von ihr dargestellten Menschen. Mit kraftvollen Pinselschwüngen erweckt sie Menschen zum Leben, die ihrer eigenen Empfindung entsprechen und eine ungeheure Energie entfalten. In der Ausstellung „Keiner ist wie du“, die am 21. November um 11 Uhr im Schloss Ritzebüttel eröffnet wird, gibt die Wremerin einen Einblick in ihr Werk.

„Ich lasse meine Menschen sich frei entfalten“

In diesem bricht sie kunstvoll mit einmal gelerntem, setzt Farbe ganz nach ihrem Bauchgefühl ein. „Ich lasse meine Menschen sich frei entfalten“, sagt sie. So werde jedes Werk zu einem Abenteuer, bei dem zu Beginn noch nicht feststehe, „zu welchem Ergebnis ich am Ende kommen werden. Ganz spontan entscheide ich mich für Farbzusammenstellungen und lasse mich auf formale Zufälligkeiten ein, die mich bei der Gestaltung eines Bildes leiten“. Dabei tritt sie mit der Leinwand in Dialog, erspürt die Fragen die ihr der weiße Grund stellt und antwortet mit Farbe. Ein stiller Dialog, in den auch der Betrachter tritt, wenn er den herausfordernden, verschmitzt lächelnden oder träumerischen Gesichtern gegenübertritt.

Schon als Kind habe sie gern und auch gut gezeichnet, so Schulte. Doch eine andere Leidenschaft gewann in jungen Jahren die Oberhand – der Sport. Als sie mit Mitte 40 diesen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben konnte, stellte sich ihr die Frage: „Was mache ich mit meinen Ambitionen?“. Die Antwort war schnell gefunden. Sie erinnerte sich an ihre frühere Begeisterung fürs Zeichnen, wandte sich der Kunst zu und hatte gleich wieder Feuer gefangen. Vor allem das Farbstiftzeichnen fotorealistischer Werke hatten es ihr angetan. Immer verbunden mit dem an sich selbst gestellten Anspruch neues zu entdecken. Sie arbeitete mit Farbschichten, verfremdete bekannte Sichtweisen und kam auf diesem Weg zur Acrylmalerei.

Sie besuchte verschiedene Lehrgänge und Seminare etwa zu Radierungen, Ton und Steinbildhauerei, nahm an zahlreichen Sommerakademien in Bremerhaven teil, besuchte 2011 die Europäische Kunst-Akademie Trier, unternahm Studienfahrten nach Rügen und Italien, lernte bei Manfred Fischer und Heide Duwe und toppte das Ganze von 2010 bis 2014 mit einem Zertifikatsstudium an der Kunsthochschule Bremen mit dem Schwerpunkt Malerei und Zeichnen. Hier erkannte sie auch, dass der von ihr eingeschlagene Weg der Acrylmalerei genau der richtige war.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Sonntag, 21. November, um 11 Uhr im Beisein der Künstlerin statt. Es gelten die 2-G-Regeln. Brigitte Schultes Werke sind dann bis zum 30. Januar 2022 zu sehen. Die Öffnungszeiten sind dienstags und mittwochs von 11 bis 13 und 15 bis 18 Uhr, sonntags von 15 bis 18 Uhr sowie vom 28. Dezember an dienstags und mittwochs von 11 bis 13 und 14 bis 16 Uhr, sonntags von 11 bis 15 Uhr.