Es gibt kaum einen Ort, an dem sich das Lesen nicht lohnen würde Foto: Pixabay
LANDKREIS ∙ Auch deutschlandweit feiern am 23. April Buchhandlungen, Verlage, Bibliotheken, Schulen und Lesebegeisterte das Buch.
Heute ein internationales Ereignis, war es früher lediglich eine regionale Tradition. In Katalanien etwa ist der 23. April der Namenstag des Volksheiligen St. Georg – liebe Menschen werden an diesem Datum mit Bücher- und Rosengeschenken erfreut.
Ein Brauch, der Anlass genug für die UN-Organisation Bildung und Kultur war, seit 1995 diesen Tag dem Buch zu widmen. Die Todestage der weltbekannten Dichter Miguel de Cervantes (in diesem Jahr zum 475. Mal) und William Shakespeare verleihen dem 23. April eine zusätzliche his- torische Bedeutung.
Die bunten Lesefeste am UNECO-Welttag des Buches sind eine willkommene Chance, Lesefreude mit Büchern herauszustellen. „Ich schenk Dir eine Geschichte“
lautet der Titel des Verschenkbuches, das interessierte Kinder der 4. und 5. Klasse in Buchhandlungen und Bibliotheken erhalten können. Eine Aktion gesponsert vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der Stiftung Lesen, ZDF, Deutsche Bahn, Deutsche Post und der avj ( Kinder- und Jugendbuchverlage) wollen diese Kinder zum Selbstlesen anzuregen und Leselust wecken.
Die zunehmende Schwäche der Lesekompetenz ist alarmierend. Die Einlassung Goethes „Die guten Leute wissen nicht, was es kostet, um Lesen zu lernen. Ich habe 80 Jahre dafür gebraucht und kann auch jetzt noch nicht sagen, dass ich am Ziel wäre“, sollte nicht missverständlich ausgelegt werden.
Kinder benötigen tatkräftige Unterstützung, um die schillernde Welt des Buches schätzen zu können. Bereits die Kleinsten entdecken mit Büchern ihre Welt. „… Wer noch nicht lesen kann, sieht nur, was greifbar vor seiner Nase liegt… Wer lesen kann hat ein zweites Paar Augen.“ (Erich Kästner).
Kindergartenarbeit ohne Bücher – nicht denkbar. Kinder in diesem Alter lieben ihre PixiBücher. In dem Bilderbuch „Das ist ein Buch!“ (Hanser + YouTube) vermittelt Lane Smith effektvoll die Notwendigkeit von Büchern. Jedem Kind sollte die Chance gegeben werden, diese Notwendigkeit selber entdecken zu können.Lesekompetenz ist die unerlässliche Basis.
Die Welt der jahrtausendealten Buchgeschichte. Auf eine Zeitreise nimmt die spanische Autorin Irene Vallejo in ihrem Buch „Papyrus“ ihre Leserschaft mit. Von den Anfängen der Bibliothek von Alexandria bis zum Untergang des Römischen Reichs verbindet sie klassische Werke mit zeitgenössischen Debatten. Die damalige Methode mit Rauch Nachrichten zu verbreiten, ist nachvollziehbar. Weitaus mühevoller die Verarbeitung bzw. Entwicklung mit Ton, Steinen, Schilf, Leder, Holz und Seide, bedeutsame Entwicklungsprozesse. „Papyrus“, ein Buch für alle die Bücher lesen, lieben und verbreiten.
„Gut lesen heißt langsam, tief rück- und vorsichtig, mit Hintergedanken, mit offenen Türen, mit zarten Fingern und Augen lesen.“ (Friedrich Nietzsche) Ob im Lieblingssessel oder auf der Couch liegend, ein anregendes Getränk in Reichweite, eingekuschelt unter der Bettdecke, überall finden sich LieblingsLesePlätze zum Schmökern, Blättern, können Gedanken in ferne Welten reisen, anderen Realitäten begegnen. All das und noch viel mehr ist in Bücher zu finden. „Mit meinen Büchern führe ich die meisten Gespräche.“ (Seneca)
Zwei Tipps
Lane Smith, Das ist ein Buch!, Hanser, ISBN 9783 446239371, € 8 , 40 S., ab 4 J.
Irene Vallejo, Papyrus, Diogenes, ISBN 9783257071980, € 28,- , 752 S., ab 27. April, aus dem Spanischen von Maria Meinel und Luis Ruby
Marianne Haring