Den Dialog gesucht und gefunden: Landwirte bedankten sich bei Stephan Weil (l.) für dessen Unterstützung Foto: sh
CUXHAVEN sh ∙ Er hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass ihm Landwirte an diesem Abend einen Präsentkorb überreichten, sagte Ministerpräsident Stephan Weil vor den gut 120 Bürgern bei der SPD-Talkreihe „Auf ein Wort“. Weil war nach Cuxhaven gekommen, um mit Bürgern über den „sozialen Zusammenhalt im Ehrenamt und Beruf“ zu sprechen. Zu Beginn der Veranstaltung ließ er aber erst einmal sprechen. Nämlich Vertreter der Landwirte aus der Region zu dem Streik um Diesel und Grünes Kennzeichen.
Gerriet Gerdts aus Altenbruch übernahm das Wort für die Landwirte und erklärte dem Publikum, warum es zu dem Streik gekommen sei. Man sei schlicht nicht beteiligt und vor allem beim Bund nicht gehört worden. Weil dies hier anders sei und der Ministerpräsident nicht nur sein Verständnis, sondern auch seine Unterstützung für die Landwirte bekundet hätte, wolle man sich bei ihm an dieser Stelle bedanken.
Danach ging es um Ehrenamt, Bundespolitik, Hochwasser, Liegeplätze, Erzieherausbildung und einiges mehr. Alles sei in diesem Zusammenhang wichtig und alles sei durch die momentane Haushaltslage bei Bund, Land und den Kommunen unter Druck. Stephan Weil warb um Verständnis, dass es momentan „so zu geht, wie es zu geht“. Gerade die Bundesregierung sei kurz nach Regierungsantritt mit Krisen zugeschüttet worden. Der russische Überfall hätte nicht nur eine humanitäre Katastrophe ausgelöst, sondern auch in seiner Folge die Energiekrise, eine ukrainische Flüchtlingswelle und das gesamte Weltgefüge in eine Katastrophe verwandelt. Auf die abschließende Frage von Oberbürgermeister Uwe Santjer, ob er nicht vielleicht Bundeskanzler werden wolle, sagte Stephan Weil sehr überzeugend: Nein.