Große Freude bei Claus Peter, der den Preis von Olaf Reichert von Powerhouse Nord (r.) und Landrat Thorsten Krüger überreicht bekam   Foto: tw

LANDKREIS tw ∙ „Das ich als altes Zirkuspferd der ‚Motor des Nordens‘ bin, das finde ich toll“. Koch und Hotelier Claus Peter aus der Wingst strahlte übers ganze Gesicht, als er am Dienstag den Innovationspreis von Powerhouse Nord verliehen bekam.
Als die Frage im Kreisausschuss gestellte wurde, wer es den werden soll, so Landrat Thorsten Krüger, „war die Antwort schnell wie einhellig: das Hotel Peter“.

In der Begründung heißt es: „Das Hotel Peter zeichnet sich durch exzellente Gastfreundschaft und authentische, traditionsbewusste Hotellerie aus, fördert inspirierend den Nachwuchs, lässt junge Talente kreativ, mutig und verantwortungsvoll wachsen und verfolgt zugleich konsequente Nachhaltigkeit mit wegweisenden, regional verwurzelten Gastronomie-Konzepten.“ Doch das sei es nicht allein, findet Krüger. „Es ist auch die positive Stimmung und dein Blick nach vorn.“
Mit dem Preis „Motor des Nordens“ würden Unternehmen in der Ems-Elbe-Region geehrt, die mit ihrem Innovationsgeist ihre Region nach vorne bringen und gleichzeitig verantwortungsvoll und zukunftsorientiert handeln, so Olaf Reichert, Vorsitzender von Powerhouse Nord.

Claus Peter freute sich vor allem auch über die Auszeichnung, „weil ich ein bisschen für das Handwerk stehe, mit Bodenhaftung, für familiengeführte Betriebe, die sich seit Generationen für den Landkreis stark machen. Und dass das gesehen wird, ist eine große Auszeichnung“.

In einer kleinen Präsentation ging er dann auf die Philosophie seines Hauses ein, mit dem er sein Hotel in die Zukunft führt. „Wir stehen schon immer für Nachhaltigkeit“, betonte er. Und es sind oft Kleinigkeiten, die den Unterschied machen. Etwas, das er schon von seinem Vater gelernt hat. „Wenn wir Salat waschen, können wir danach auch noch die Kartoffeln waschen. Und mit dem Wasser können wir dann auch das Gemüse im Garten gießen.“ Grundlagen, die er auch seinen Auszubildenden nahebringt. Und um ihnen dann schwarz auf weiß zeigen zu können, was das Ganze bringt, lässt er sich das mit Zertifikaten belegen, hat sich „Green Table“ und „Green Chef“ angeschlossen.

Dazu gehört aber auch eine Klimapartnerschaft mit dem Ahlenmoor oder das Projekt Genussgarten mit der Grundschule am Wingster Wald. Und er hat beim Dehoga-Umweltcheck Gold erreicht. „Und das mit besseren Werten als nötig waren“, sagte er stolz. Um nur eins zu nennen und bei dem Beispiel oben zu bleiben. „Für Gold hätte es ge­reicht, wenn pro Übernachtung weniger als 250 Liter Wasser verbraucht werden, bei uns waren es nur 136 Liter.“ Zudem wurde er im letzten Jahr „Green Innovator 2024“. Ein weiteres Ziel: CO2-neutrales Übernachten.

Doch auch sein Ansatz Auszubildende zu gewinnen floss in die Auszeichnung ein. Mit der Aktion „Mach dich Bunt – Ausbildung auf dem Land ist vielfältig und macht Spaß“ stellt er seine Auszubildende auch optisch in den Vordergrund. Und gibt ihnen mit Pop-up-Ideen wie Pop-up-Restaurants im letzten Jahr oder dem Verkaufswagen unter dem Motto „Lebensmittel on Tour“, ein Stück Eigenverantwortung an die Hand. Denn „Spring rein, du wirst nicht untergehen“, ist sein Motto. Er findet es wichtig, dass das, was seine Auszubildenden machen gesehen wird, sie sich ausprobieren können, Fehler machen dürfen, für diese auch einstehen. „Man muss sich Herausforderungen stellen, und wenn du scheiterst, passiert nichts“, sagt er. „Im Gegenteil, es ist ein Booster der dich weiterbringt.“

Hintergrund: Der 2023 gegründete Verein Powerhouse Nord e.V., dem rund 50 Unterstützer aus Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Kommunen, Verbänden und dem Finanzsektor angeschlossen sind, hat es sich zum Ziel gesetzt, die nordniedersächsischen Region inklusive Bremen und Bremerhaven zu fördern. Insgesamt werden in diesem Jahr zehn Preisträger aus zehn Kommunen geehrt, aus denen am 10. September der Jahressieger gekürt wird.