Wasser ist ein kostbares Gut       Foto: Pixabay

LANDKREIS sh ∙ Der Kreis Cuxhaven hat sich mit und durch seinen Landrat Thorsten Krüger den Fragen des Klimawandels, der Nachhaltigkeit und einer durchdachten Umweltstrategie schon länger befasst. Und weil es in diesem Fragenkomplex sehr unterschiedliche Schwerpunkte gibt, hat man im Cuxland entschieden, sich solchen Teilkomplexen intensiver zu widmen. Unter Einbeziehung aller denkbaren Interessierten hat man die Form der Dialoge eingeführt. Nach dem Moordialog kam es nun zum Wasserdialog. Folgen sollen kurzfristig noch ein Energiedialog und ein Wohndialog.

Beim 1. Wasserdialog ging es hauptsächlich um die Bedeutung von Wasser für die Grünflächen und dazu hatte man entsprechende Fachleute eingeladen. Lena Hübsch vom Niedersächsischen Kompetenzzentrum, Matthias Paech vom Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen, Prof. Klaus Röttcher von der Ostfalia-Hochschule, Markus Penning vom Oldenburgischen Ostfriesischen Wasserverband und Lars Haidinger vom Wasser- und Abwasserverband Wesermünde-Nord erklärten in ihren Vorträgen die Bedeutung der Ressource Wasser und gaben in Bezug auf den stattfindenden Klimawandel mögliche Handlungsempfehlungen ab.

Werte besorgniserregend

Die teilweise besorgniserregenden statistischen Werte zur Ressource Wasser zeigte Lena Hübsch auf. So hat die Erwärmung der letzten 30 Jahre zu mehr Extremereignissen geführt. Vor allem die Jahresmitteltemperatur im Cuxland wird um bis zu vier Grad über der bundesdeutschen Temperatur liegen. „Ein weiter so“ in Sachen sorglosem Umgang mit Wasser führt in die Katastrophe. Sogenannte „Heiße Tage“ über 30 Grad werden zunehmen, und schon jetzt 29 weniger Frosttage seit 1951 und 17 Schneetage weniger pro Jahr stellen die Land- und Forstwirtschaft gerade in Bezug auf die Grünlandnutzung vor extreme Schwierigkeiten. Auch der „sanfte Landregen“ bliebt vermehrt aus. Starkregenereignisse sind das neue „normal“.

Durch die veränderten klimatischen Verhältnisse kann der Grundwasserspiegel nicht gehalten werden. Denn obwohl eine größere Niederschlagsmenge anfällt, kann der Boden dieses nicht speichern. Für Grünland, dass auf einen hohen Grundwasserspiegel angewiesen ist, eine Bedrohung. Die Experten fordern daher alle Möglichkeiten der Wasserspeicherung einzuplanen und auch neue, innovative Wege nachzudenken. Funktionierende Beispiele aus den Niederlanden zeigten, dass hier noch viel Luft nach ober vorhanden sei. Für die Verwaltung bedeute dies, über Hochwasserkonzepte genauso nachzudenken – und diese zu entwickeln – wie über Niedrigwasserkonzepte. Zu dem waren sich die Experten einig, dass neben der notwendigen Anpassung auch jeder Einzelne etwas für die Ressource Wasser tun könne. Der Slogan laute Anpassung und Vermeidung.