Martina Klosik arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren mit David McAllister zusammen Foto: sh
BEDERKESA sh ∙ Martina Klosik ist zu beneiden. Jeden Tag trifft sich Europa bei ihr in Bad Bederkesa. Europa will wissen, Europa will erzählen. Und zu einem guten Stück trägt Sie auch dazu bei, das Cuxland nach Europa zu bringen. Der Elbe Weser Kurier wollte es genauer wissen. Was bedeutet es, ein Wahlkreisbüro für einen Europaparlamentarier und ehemaligen Ministerpräsidenten zu führen.
Dabei ist aller Anfang morgens. Wie beginnt der Tag arbeitstechnisch bei Martina Klosik? Und es ist keine Überraschung, dass er digital beginnt. Zuerst schaut sie nach der digitalen Post und beantworte diese oder leitet sie an die Kollegen in Brüssel weiter. In Bad Bederkesa geht es dann spannend weiter. Dort wird die regionale Presse ausgewertet. „Überraschungen oder eilige Dinge sind natürlich immer möglich und werden dann als erstes bearbeitet“, erläutert Martina Klosik.
Überhaupt Aufgaben. Wie sehen die aus? Um es kurz zu machen: Vielfältig! Das heißt, „Termine vorbereiten; Korrespondenz und Bürgeranfragen, gegebenenfalls nach Rücksprache, beantworten; Reden und Grußworte schreiben und bearbeiten; die regionale Presse auswerten; die administrative Organisation von Veranstaltungen vor Ort; regionale Pressemitteilungen versenden; die Verwaltung von Adressordner und Ablage; Newsletter versenden“ und vieles mehr.
Dazu kommt die Organisation der offiziellen Besuchsfahrten. Auch die Betreuung offizieller Gruppen fällt darunter. Terminkoordination wird schon des häufigeren ein Husarenritt sein, aber wie werden da Prioritäten gesetzt? „Die Termine, die im Wahlkreisbüro eingehen, werden mit Herrn McAllister bzw. mit seinem Büro in Brüssel abgestimmt. Die Terminkoordination erfolgt dann durch meine Kollegin in Brüssel.“
Wieviel ihrer Kenntnis kann weitergeben, wieviel für sich behalten werden, entscheidet Martina Klosik mit dem Wissen aus langjähriger Arbeit. „Meine Erfahrungen und mein in über 23 Jahren angeeignetes Wissen kann ich komplett weitergeben, außer natürlich was vertrauliche Dinge wie solche in der Korrespondenz betrifft.“ Die sozialen Medien wie Facebook und Twitter werden über das Büro in Brüssel bedient.
Zu dem Job gekommen ist Martina Klosik über ihre Kandidatur 1996 für den Gemeinderat im Flecken Bad Bederkesa. Als David McAllister 1998 in den Niedersächsischen Landtag gewählt wurde, kam von ihm das Angebot, halbtags für sein Wahlkreisbüro zu arbeiten. Seitdem hat sie David McAllister in seiner politischen Laufbahn begleitet – vom Landtagsabgeordneten über den Generalsekretär, Fraktionsvorsitzenden im Niedersächsischen Landtag und schließlich als Ministerpräsident. Und seit 2014 nun als Europaabgeordneter. Wobei die Arbeit analog zum Werdegang ihres Chefs auch immer aufwändiger wurde.
Die erforderliche Zusammenarbeit mit den „außercuxländischen“ Büros in Brüssel und Straßburg erlaubt die Frage, wie es denn mit persönlichen Treffen mit den dortigen Kollegen aussieht. Klare Antwort: „Die Zusammenarbeit mit den Kollegen in Brüssel ist sehr eng und gut. Ein bis zwei persönliche Begegnungen im Jahr fanden vor Corona in Brüssel bzw. Straßburg statt. Bei aller Routine ist die Leitung eines Wahlkreisbüros, zumal in europäischen Dimensionen, also scheinbar kein Job wie jeder andere. Glückwunsch.