Stellten das neue Projekt der Siedlungsgesellschaft Cuxhaven vor: Aufsichtsratsvorsitzender Gunnar Wegener, Vorstand Peter Mies­ner, der technische Leiter Arne Siegel, Architektin Laura ­Görtz und Geschäftsführer Heiko Sowade von der Sowade-Gruppe sowie Oberbürgermeister Uwe Santjer (v.l.)     Foto: tw

CUXHAVEN tw ∙ „Trotz aller Herausforderungen ist preiswerter Wohnungsbau möglich“, ist Peter Miesner, Vorstand der Siedlungsgesellschaft Cuxhaven überzeugt. „Man muss nur innovative Ideen haben.“ Deshalb hat sich das städtische Unternehmen entschlossen, gegen den Trend ein neues Mietshaus in der Wernerstraße 21 im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus zu bauen. Die Kaltmiete soll 7,20 Euro pro Quadratmeter kosten.

Als Partner hat sie die Cuxhavener Sowade-Gruppe an ihrer Seite. Und bei einem Pressegespräch am Donnerstag erklärte Geschäftsführer Heiko Sowade auch, wie das möglich ist. „Die Kosten bleiben im Rahmen, weil wir seriell produzieren.“ Und in Zusammenarbeit ist ein Entwurf entstanden, „der den Nerv der Zeit trifft“, betonten Miesner und Sowade. Denn das Mietshaus entstehe als Effizienzhaus 40 EE und erfülle damit die höchsten Anforderungen an die Energieeffizienz eines Hauses. „Das hat den Vorteil, dass wir nicht nur eine günstige Miete anbieten können, sondern auch die Betriebskosten niedrig sind.“

Möglich macht dies vor allem der intensive Einsatz von Photovoltaik, die das ganze Dach bedeckt. Zudem sollen die Wände der Laubengänge, über die das Gebäude erschlossen wird, mit zusätzlichen Solar-Paneelen ausgestattet werden. „Das erlaubt uns auch noch die niedrigstehende Sonne auszunutzen.“ Der erzeugte Strom kann dann für die Deckeninfrarotmodule genutzt werden, die die Wohnungen beheizen.

Als eine Lösung für die aktuellen Herausforderungen Klimawandel, Kosten und Wohnraummangel sehen sie den Holzbau. Sei Holz doch ein ökologisches Material, das man kosteneffizient durch Vorfertigung nutzen könne und das damit einen beschleunigten Bauzyklus als Vorteil vorweisen könne. Für Miesner und Sowade ist Holz der Baustoff der Zukunft. Der eindeutige Vorteil: Er bindet auf lange Zeit Kohlendioxid.

Das Mietshaus entsteht in nachhaltiger Holzrahmenbauweise. Zum Einsatz kommen langlebige Hölzer wie Tanne und Kiefer, für die Außenhülle Thermo-Kiefer, die nicht extra chemisch behandelt werden muss.

Erschlossen wird das Gebäude über Laubengänge, „das spart Platz in der Mitte des Gebäudes“, so Miesner „und ermöglicht, dass alle Wohnung durchgängig mit Tageslicht beleuchtet werden“, so Architektin Laura Görtz Auf 1.400 Quadratmeter Wohnfläche verteilen sich 21 Wohnungen, die 50 bis 95 Quadratmeter groß sind. Das Gebäude ist barrierefrei und hat auch zwei rollstuhlgerechte Wohnungen. Jede Wohnung verfügt über einen Balkon.

Oberbürgermeister Uwe Santjer sieht die Siedlung mit diesem Projekt auch in einer Vorreiterrolle. „Überall werden Bauprojekte gestoppt, aber sie sind eine rühmliche Ausnahmen.“ Und das mit einem Bau, der gut zur Klimastadt Cuxhaven passe.

Das Ganze zu planen habe viel Freude gemacht, so Mies­ner. „Wir sind sofort offene Türen eingelaufen. Und von Anfang an war eine Aufbruchstimmung zu spüren.“ Auch der Aufsichtsrat gab sein eindeutiges Votum, für dieses Projekt, wie der Vorsitzende Gunnar Wegener betonte. Er bedankte sich aber auch noch einmal nachdrücklich beim Landtagsabgeordnete Oliver Ebken, SPD, der den Weg zur N-Bank und damit zu den notwendigen Fördermitteln geebnet habe.
Miesner hofft, mit dem Neubau neue Impulse zu setzen „und das weitere Wohnungsbaugesellschaften unserem Beispiel folgen“. Den OB hat er schon auf seiner Seite, denn Santjer kann sich diese Bauart auch für öffentliche Gebäude wie Kitas, Schulen oder Feuerwehrhäuser vorstellen. Den er ist überzeugt: „Das ist etwas ganz Historisches, was heute hier passiert.“

Baubeginn ist im ersten Quartal nächsten Jahres, mit der Fertigstellung wird bis zum Sommer 2025 gerechnet.