Oberbürgermeister Uwe Santjer (l.) und Hanna Oliveira Castro vom „Tante Emma“-Vorstand überreichten die Zertifikate, hier an Melchiade Ninganza   Fotos: tw

CUXHAVEN tw ∙ „Alleine reist man schneller, gemeinsam kommt man weiter.“ Unter diesem Motto findet seit März im Begegnungszentrum „Tante Emma“ das Projekt „7Level-Integration“ (7LIP) statt, mit dem Ziel, Vorurteile abzubauen und das Miteinander zu fördern. „Integration ist so viel mehr als nur einen Job zu finden oder zu beweisen, dass man die richtigen Papiere hat. Es ist eine Entdeckungsreise und die Bereitschaft harte Arbeit zu leisten.“ Mit diesen Worten umreißt Jason Frost, Gemeinwesenarbeiter im Begegnungszentrum, die Intention hinter 7LIP, das einen ganzheitlichen Ansatz zur Integration von Flüchtlingen verfolgt.

„7-Level Integration“ bezeichnet dabei – in Ergänzung zu den Kursen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge – ein freiwilliges, aber verbindliches Programm, das über sieben Stufen wie Sprache lernen, deutsche Kultur und Grundwerte, Demokratie und ehrenamtliche Arbeit am Ende auch zu einem festen Beschäftigungsverhältnis führen soll.
„Heute stellen wir fest, ihr habt das Ziel erreicht“, sagte am Dienstag Bodo Mayerhof, 1. Vorsitzender von „Tante Emma“. An diesem Tag erhielten die ersten 19 Teilnehmer ihr Zertifikat für die erfolgreiche Teilnahme. Zur Zertifikatsübergabe war extra Oberbürgermeis­ter Uwe Santjer gekommen, der in einer kurzen Ansprache betonte, dass das Projekt als Zeichen eines guten Miteinanders „ein Vorbild für Cuxhaven und auch für Deutschland ist“. Mit sichtbaren Ergebnissen, wie Bodo Mayerhof aufzeigte. Über 60 Prozent der Teilnehmer hätten inzwischen einen Job. „Dadurch spart der Staat 120.000 Euro“, betonte er.

Melchiade Ninganza aus Burundi, einer der Teilnehmer und inzwischen Projektleiter bei „Tante Emma“, wies in seiner Rede auf eine der wichtigsten Säulen von 7LIP hin; den „Runden Tisch“, bei dem die Teilnehmer einen offenen Dialog führen und Ideen, Herausforderungen und Lösungen austauschen. „Diese Gespräche ermöglichen es uns, Verbindungen aufzubauen und Brücken zu schlagen, um sicherzustellen, dass sich jeder gehört und geschätzt fühlt.“ Eine entscheidende Rolle für eine erfolgreiche Integration spiele neben dem Erlernen der Sprache auch die Freiwilligenarbeit, durch die die Flüchtlinge und Migranten der Nachbarschaft etwas zurückgeben können und sich gegenseitig kennenlernen. Zum Abschluss betonte er: „Wir glauben, dass Vielfalt uns stärkt und das unsere gemeinsamen Werte der Demokratie und des gegenseitigen Respekts die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft für alle bilden.“