Bürgermeister Andreas Bovenschulte und Minister Olaf Lies betonten die wirtschaftliche Bedeutung von Unter- und Außenweser    Foto: sh

BREMERHAVEN sh ∙ Wer als Cuxländer das Resümee des Wesertages 2023 in Bremerhaven zieht, tut dies wahrscheinlich mit gemischten Gefühlen. Denn ein Punkt stand bei den Diskussionen immer wieder im Mittelpunkt: Die Anpassung der Fahrrinnentiefe der Weser. Die ist, so scheint es nach Ansicht der Teilnehmer am Wesertag, dringend nötig, um die Wirtschaftlichkeit von Unter- und Außen-Weser zu gewährleis­ten. Natürlich gab und gibt es dazu auch viele kritische Stimmen, vertreten oder gehört wurden diese aber nicht beim Wesertag.

Weser und Elbe miteinander in diesem Punkt zu vergleichen, scheint nicht möglich. Zu unterschiedlich seien die beiden Fließgewässer allein schon in Größe und wirtschaftlicher Bedeutung für die Region. Und so herrschte Konsens unter den Teilnehmern, dass zumindest bis Brake, aber besser bis Bremen die Fahrinnenanpassung schnellst möglich realisiert werden sollte.

„Nationale Hafenstrategie – Nachhaltige Verkehrspolitik und Chancen für die Region“ darum ging es in Bremerhaven. Der Weserbund hatte als Hauptredner dann auch mit Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte und dem niedersächsischen Wirtschaftsminister Olaf Lies auch zwei ausgewiesene Hafenbefürworter eingeladen.
Dr. Andreas Bovenschulte betonte in seinem Vortrag die entscheidende Rolle einer Fahrrinnenanpassung für Bremen und die gesamte deutsche Wirtschaft. „Die Fahrrinnenanpassung der Außenweser ist von größter Bedeutung für den Hafen von Bremen und unsere nationale Wirtschaft. Sie wird nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit unserer bremischen Häfen stärken, sondern auch dazu beitragen, die Klimaziele der Bundesregierung und der EU zu erreichen.“ Olaf Lies unterstrich ebenfalls die Dringlichkeit einer Fahrrinnenanpassung und betonte aber gleichzeitig die Notwendigkeit, die berechtigten Interessen aller Betroffenen zu berücksichtigen. Erfahrungen aus dem Cuxland und der ständige Ärger mit der Stadt Hamburg über die Elbvertiefung sind ihm sehr bewusst.

„Die Fahrrinnenanpassung ist notwendig, um die Lebensqualität in unserer Region zu sichern und gleichzeitig den Umweltschutz voranzutreiben.“ Man sei jedoch auch zu einem fairen Ausgleich angehalten. Beide Redner verwiesen zudem daraufhin, dass der Bund einen gehörigen finanziellen Anteil zu tragen habe. Und beide betonten in diesem Zusammenhang, dass es ein Nord-Süd-Gefälle beim Erkennen der wirtschaftlichen Bedeutung von norddeutschen Häfen bestehe. Dies müsse man im Bund und für den Bund verstärkt deutlich machen.