Das Ostesperrwerk blieb während der Hauptsaison unbefahrbar Foto: Natureum
BALJE re ∙ Die Saison begann für das Natureum Niederelbe mit einer Hiobsbotschaft. Während der kompletten Hauptsaison blieb das Ostesperrwerk aufgrund von Bauarbeiten unbefahrbar, was aus Richtung Kehdingen einen Umweg von rund zehn Kilometern bedeutet. „Die meisten Autofahrer nahmen das zähneknirschend in Kauf, die Fahrradtouristen blieben dagegen weg“, erklärt Natureums-Geschäftsführer Lars Lichtenberg.
Das Natureum liegt direkt am Elberadweg, einem der wichtigsten Radfernwege der Region. „Das hat sich vor allem im Shopumsatz im Eingangsgebäude bemerkbar gemacht und tut weh. Schließlich muss das Natureum einen großen Teil seines Budgets selbst erwirtschaften“, so Lichtenberg. Vor diesem Hintergrund zeigt sich der Museumsleiter dennoch mit der Saison sehr zufrieden: „Rund 36.000 Besucher ist ein großartiges Ergebnis, besonders wenn man den Umstand der monatelangen Brückensperrung berücksichtigt.“ Vor allem die Sonderausstellung „Flieger – Eroberung des Himmels“ lockte den einen oder anderen Gast an, der sich sonst eher selten ins Museum verirrt. Flugsaurier, Dinosaurier und ihre Nachfahren, die Geschichte des Fliegens und Flugzeugtechnik sprach die ganze Familie mit unterschiedlich gearteten Interessen an.
Die nächste Sonderausstellung, deren Aufbau bereits in vollem Gange ist, knüpft in gewisser Weise an die vorherige an. Standen dort die großen „Flieger“ im Mittelpunkt, sind es jetzt die kleineren. „Alter Falter – Artenvielfalt auf sechs Beinen“ soll die Gäste in die Welt der kleinen Krabbeltiere entführen. Details verrät Lichtenberg noch nicht, aber es wird um wahre Superhelden, Überlebenskünstler und faszinierende anatomische Leistungen, aber auch um die aktuellen Bedrohungen für die artenreichste Tiergruppe der Welt gehen.
Das Natureum befindet sich aktuell in einer kurzen Winterpause und öffnet wieder ab Samstag, 4. Januar, samstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr. In der Galerie im Turm ist die Sonderausstellung „Strand-Gut?“ zu sehen, die sich mit der Vermüllung der Meere beschäftigt.
Am Sonntag, 5. Januar, können die Gäste mit dem „Gold der Küste“ ins neue Jahr starten. Von 13 bis 16 Uhr haben Groß und Klein die Möglichkeit, aus einem unscheinbaren Rohbernstein ein ganz individuelles Schmuckstück zu schleifen. Mit etwas Glück befinden sich darin sogar sogenannte Inklusen – Millionen Jahre alte Einschlüsse von Insekten oder Pflanzenteilen, die den Betrachter wie durch ein Fenster in die Erdgeschichte zurückblicken lassen. Für das Bernstein schleifen wird ein Kostenbeitrag von fünf Euro pro Person zuzüglich zum Eintritt erhoben.