Bürgermeister Claus Johannßen im Kreis der jungen Handballtrainerinnen  Foto: hgi

OTTERNDORF hgi ∙ Das historische Rathaus der Stadt Otterndorf bildete einen wunderschönen Rahmen für die Verleihung des Ehrenamtspreises. Vierzig Gäste hatten sich im Ratssaal eingefunden, neben den Preisträgern die Menschen, die sie vorgeschlagen hatten, sowie die Laudatoren und Jurymitglieder. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von Marissa Burchardt mit Gesang und Gitarre.

„Der Ehrenamtspreis der Stadt Otterndorf wird jenen Bürgerinnen und Bürgern zuteil, deren helfendes und freiwilliges, uneigennütziges Engagement das Gemeinwohl bereichert“, betonte Bürgermeister Claus Johannßen. „Die in Eigeninitiative geleistete Arbeit wird ebenso gewürdigt, wie der ehrenamtliche Einsatz in Vereinen oder Institutionen.“
Die Ehrenamtlichen wurden in den Kategorien Sport/Jugendförderung, Kultur und Soziales Leben ausgezeichnet. Im 10. Jahr wurde ein Sonderpreis für Junges Engagement überreicht.
Für die schönste Nebensache der Welt brennt Preisträger Reinhard Joost, wie Maik Schwanemann, Geschäftsführer des TSV Otterndorf in seiner Laudatio sagte. Seit 62 Jahren engagiert sich Joost für den Sport. Ob Fußball, Tennis, Behindertensport, Rheumaliga, Sportabzeichenprüfung oder Küstenmarathon; er sei der temperamentvolle Kümmerer in unterschiedlichen Aktivitäten. Als Sympathieträger verkörpere er den Botschafter für den Sport. Mit besonderem Charme habe „Joosti“ „all-inclusive“ die Helferparty organisierte, auf der sein selbstgemachter Eierlikör nicht fehlen durfte.

Ursula Holthausen, stellvertretende Bürgermeisterin und Vorsitzende des Ausschusses für Kultur, Sport und Jugend hielt ihre Laudatio auf Klaus Wycisk und Klaus-Dietrich Mildner. Seit 36 Jahren ist Klaus Wycisk Vorsitzender der Otterndorf-Gruppe, die der Griffelkunstvereinigung mit Sitz in Hamburg angehört. Mit Klaus Mildner an seiner Seite wird durch ihr Engagement zweimal jährlich die Griffelkunst erlebbar gemacht. Jede neue Ausstellung bedeutet Rahmen, Hängen, Platzieren. Die Arbeiten der einzelnen Künstler würden durch Fachkompetenz erlebbar. Der Mühe des Duos sei die Anwesenheit einzelner Künstler zu verdanken, so Holthausen. Mit ihren zwei Ausstellungsräumen über zwei Etagen ist die Galerie der Stadtscheune ein Schauplatz für künstlerische Vielfalt. Dank Klaus Wycisk und Klaus-Dietrich Mildner sei Otterndorf zu einem Mekka der Griffelkunstvereinigung emporgestiegen – sowohl für die Kunstschaffenden als auch für Gäste, so die Laudatorin.

„Oft ist das Ehrenamt nicht sichtbar“, begann Stadtdirektor Frank Thielebeule seine Laudatio für Heike Richter. Seit 2019 lebt sie in Otterndorf, da sie sich in die grüne Stadt am Meer verliebt hatte. Sie hat sich der Umwelt und Natur verschrieben und befreit die Stadt täglich von Müll und Unrat. Jeden Morgen geht sie eine Stunde mit einem Müllsack (einen zweiten als Ersatz in der Tasche) runde 6.000 Schritte durch die Stadt. 6.000 Schritte, eine Kleinigkeit von unschätzbarem Wert. Ein Zeichen für eine Vorbildfunktion. „Wir können nicht alles tun, aber wir müssen tun, was wir können“, zitierte Thielebeule den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton. Der persönliche Einsatz, ein Beispiel für andere, setze ein Zeichen für die Stadt.
Aufgrund der eingereichten Vorschläge hat die Jury beschlossen, einen eigenständigen Preis für Junges Engagement zu verleihen, der in diesem Jahr an Lea Steinacker, Merle Schmidt, Nia Grabner und Amelie tom Wörden (nicht anwesend, wegen eines Auslandsjahres in Frankreich) ging. Die Handballabteilung des TSV Otterndorf sowie der TSV Cadenberge bilden die HSG Land Hadeln, um für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Hallenballsport in der Stadt Otterndorf sowie in der Samtgemeinde Land Hadeln anzubieten. Die Nachwuchstrainerinnen geben ihr Bestes, um ihr sportliches Wissen weiterzugeben. Sie haben immer ein offenes Ohr für die Kinder auch außerhalb der Trainingszeiten und sind mit vollem Einsatz in ihrer Freizeit im Bereich Handball unterwegs. „So ein Einsatz ist insbesondere in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich“, betonte ihr Laudator Claus Johannßen.