Werner Rusch, Vorsitzender des Schullandheimvereins, Köchin Heike Junge, Heimleitung Dagmar Meyn, Abgeordneter Daniel Schneider, Hermann Goritz, Schatzmeister Wilhelm Horn und Werner Arlt (v.l.) Foto: Privat
WINGST re ∙ Bei einem Besuch im Schullandheim Wingst in der letzten Woche staunte der SPD-Bundestagsabgeordnete Daniel Schneider nicht schlecht. Ihm war das Schullandheim der Abendrothschule aus seiner Kindheit noch in guter Erinnerung geblieben. Doch hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Ein Anbau mit einer Mehrzweckhalle ist hinzugekommen. So kann auch bei Regenwetter gespielt und getobt werden. Und ein großer Seminarraum sorgt für ausreichend Platz zum Zusammenkommen. Hier können Spiele gespielt oder unter Mikroskopen die Fundstücke aus dem Wald genau untersucht werden.
Auch für das Schullandheim war die Corona-Pandemie eine schwierige Zeit. Viele Förderanträge wurden gestellt. Die Mühe hat sich gelohnt. Vor kurzem erhielt das Schullandheim einen Zuschuss von 38.400 Euro im Rahmen des Förderprogramms „Klimaanpassung für soziale Einrichtungen“ vom Bundesministerium für Umweltschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Davon wurden Fenster und Türen des Hauptgebäudes erneuert. Durch den Einbau einer Wärme- und Sonnenschutzverglasung wird die Sonneneinstrahlung reduziert und damit eine Überhitzung der Räume verhindert. Dadurch wird das Raumklima für Gäste und Personal verbessert. Der nächste Sanierungsschritt ist die Anschaffung einer Wärmepumpe, um den Energieverbrauch weiter zu senken. „Hier wird Nachhaltigkeit gelebt und vermittelt, ich freue mich, dass auch der Bund dies anerkennt und finanziell unterstützt“, so Daniel Schneider.
Bereits seit über 70 Jahren ist das Schullandheim Wingst Ziel vieler Gruppen- und Klassenfahrten. Mitten in einem 6.000 Quadratmeter großen Waldstück gelegen, kann hier die Natur hautnah erlebt werden. Besonders die kleinen Besucher lieben es, draußen ungestört zu toben und die Pflanzen- und Tierwelt der norddeutschen Landschaft zu erforschen und zu erkunden. Insgesamt hat das Schullandheim Platz für Gruppen bis zu 50 Personen. Für Betreuungspersonen stehen vier separate Zimmer mit Dusche zur Verfügung. Die Kinder und Jugendlichen sind in sechs Mehrbettzimmern untergebracht. Für das leibliche Wohl sorgt die Köchin Heike Junge. Täglich stehen vier frisch zubereitete Mahlzeiten auf dem Plan. Allen Herausforderungen zum Trotz verzeichnet das Schullandheim mittlerweile stolze 4.000 Übernachtungen pro Jahr.
Betrieben wird das Schullandheim Wingst vom selbstständigen Schullandheimverein der Abendrothschule Cuxhaven, der derzeit aus 79 ehrenamtlichen Mitgliedern besteht. Ziel ist der Erhalt und die Förderung des Schullandheims, um dort Kindern und Jugendlichen die Natur näher zu bringen und Räume für Entfaltung zu schaffen. Leider klagt auch der Schullandheimverein über fehlenden Nachwuchs, der sich für den Erhalt des Schullandheims engagieren will. „Dabei leistet der Verein des Schullandheim Wingst einen sehr wichtigen Beitrag zur pädagogischen Arbeit in der Region. Dies gilt es unbedingt für die Zukunft zu erhalten und den Betrieb des Schullandheims sicherzustellen“, so das Fazit von Daniel Schneider am Ende seines Besuchs.
Wer sich selbst von der tollen Lage mitten in der Natur und dem pädagogischen Angebot überzeugen möchte, sollte sich den 9. September vormerken. Dann lädt das Schullandheim Wingst zum Tag der offenen Tür mit vielen Aktionen ein.