LANDKREIS/BREMERHAVEN re ∙ Seit dem 24. Juni 2022 sind die Stadt Bremerhaven und die Landkreise Cuxhaven und Osterholz (BCO) mit dem gemeinsamen Projekt „Mobile Retter“, einem smartphonebasierten Ersthelfer-System, aktiv. Seitdem wurden zu 573 Einsätzen qualifizierte „Mobile Retter“ gemeinsam mit den zuständigen Rettungsdiensten alarmiert und halfen Leben zu retten. Die Stadt Bremerhaven und die beiden Landkreise Cuxhaven und Osterholz bilden hierbei die BCO-Region. Die „Mobilen Retter“ dieser Region werden von der Integrierten Regionalleitstelle Unterweser-Elbe (IRLS-UE) zu Einsätzen in der Stadt Bremerhaven sowie in den Landkreisen Cuxhaven und Osterholz alarmiert, wenn die Notrufabfrage einen Notfall mit Herz-Kreislauf-Stillstand oder eine Bewusstlosigkeit ergeben hat.
Insgesamt gibt es aktuell 827 „Mobile Retter“, die sich in der BCO-Region qualifiziert haben und für die Teilnahme an dem Ersthelfer-System freigeschaltet sind. Dieses Ersthelfer-System wird nun erweitert. Bisher war der Einsatz der „Mobilen Retter“ auf die jeweilige Heimatregion beschränkt. Registrierte und freigeschaltete „Mobile Retter“ können nun, auch bundesweit in anderen aktiven Mobile-Retter-Regionen, zum Einsatz kommen. Voraussetzung ist, dass auch diese Region an der regionenübergreifenden Alarmierung teilnimmt und der Nutzer dies in der App freigibt. Dies bedeutet, dass „Mobile Retter“ aus der BCO-Region, auch durch die Leitstellen der anderen Mobile Retter-Regionen alarmiert werden können, wenn sie sich dort zum Beispiel im Urlaub befinden oder dort ihren Arbeitsort haben. Gleiches gilt für Retterinnen und Retter anderer Regionen, die sich aktuell in der BCO-Region aufhalten und ebenfalls für die regionenübergreifende Alarmierung freigeschaltet sind. Somit soll das Netz der „Mobilen Retter“ noch mehr verdichtet werden. Bremerhavens Oberbürgermeister, Melf Grantz, die Landräte der Landkreise Cuxhaven und Osterholz, Thorsten Krüger und Bernd Lütjen, freuen sich über die Entwicklung des gemeinsamen Projektes.
„Es ist toll, dass wir schon über 800 qualifizierte Ersthelfer und Ersthelferinnen für unser System gewinnen konnten und es stetig mehr werden“, so Grantz. Krüger ergänzt: „Mit der Teilnahme an der regionenübergreifenden Alarmierung erreichen wir im Notfall noch mehr ‚Mobile Retter‘, die helfen können Leben zu retten.“ „Wir möchten allen ‚Mobilen Rettern‘, die freiwillig an unserem Ersthelfer-System teilnehmen und damit unsere Rettungskette unterstützen, ganz herzlich danken“, schließt Lütjen ab.
So funktioniert das smartphonebasierte Ersthelfer-System „Mobile Retter“: Geht ein Notruf mit der Meldung Herz-Kreislauf-Stillstand oder Bewusstlosigkeit in der Integrierten Regionalleitstelle Unterweser-Elbe über die Notrufnummer 112 ein, lösen die Disponentinnen und Disponenten neben dem Alarm für den Rettungsdienst auch eine Alarmierung über die Mobile Retter-App aus.
Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde. Medizinisch qualifizierte Ersthelferinnen und -helfer, die sich in unmittelbarer Nähe zum Notfall befinden, werden via GPS über ihre Smartphones geortet und bei einem Notfall durch die Leitstelle automatisch parallel zum Rettungsdienst alarmiert. Das Mobile-Retter System ortet dann registrierte Ersthelferinnen und Ersthelfer in der Nähe und sendet eine Anfrage auf ihr Smartphone. Nimmt die „Mobile Retterin“ oder der „Mobile Retter“ den Einsatz an, werden Details wie Ort, Wegbeschreibung und Art des Notfalls übermittelt. „Mobile Retter“ können allein durch die örtliche Nähe sehr oft schneller als der Rettungsdienst am Einsatzort sein und bis zu dessen Eintreffen bereits qualifizierte lebensrettende Maßnahmen einleiten, wie die Herzdruckmassage, die gerade in den ersten Minuten oft entscheidend ist. Die Rettungskette wird somit gestärkt, ohne eine Änderung an der bisherigen etablierten Struktur des Rettungsdienstes vorzunehmen.
Es können sich insbesondere Personen, die über eine rettungsdienstliche oder medizinische Ausbildung oder über erweiterte Qualifikationen der Ersten-Hilfe verfügen, aus der Gesundheit- oder Krankenpflege kommen, Mitglied einer Hilfsorganisation und mindestens 18 Jahre alt sind, über die Website www.mobile-retter.org anmelden. Hier finden Interessierte auch weitere Informationen, unter anderem zu Trainingsterminen. Selbstverständlich können auch die Koordinatorinnen und Koordinatoren der BCO-Region kontaktiert werden. Die Kontaktdaten sind unter www.mobile-retter.org/bco zu finden.