Beim „Himalaya“ geht es per Tau als Kletterhilfe die Weichbodenmatte empor   Foto: jt

CUXHAVEN jt ∙ Puh, der „Himalaya-Kletterberg“ ist aber hoch! Mit Schwung wurde er gestürmt. „Und wie kommt man wieder herunter?“, fragte sich mancher der sportlichen Teilnehmer. Aber die Befürchtungen, beim Abstieg vom „Himalaya-Kletterberg“ in der „Gletscherspalte“ zwischen den Weichböden steckenzubleiben, erwiesen sich als unbegründet. Mut und Geschicklichkeit waren allerdings für „Skicross“ von Vorteil. Dort sollte über zwei Barren geklettert und Arme und Beine koordiniert werden.
Vom riesigen „Kletterberg“ ließ sich trefflich die Aussicht in die Sporthalle in Franzenburg genießen. Aufgabe aber war, von den aufgetürmten Schaumstoffquadern hinunterzuspringen. Wenn man erst mal in schwindelerregender Höhe auf dem Gletscherberg in Form von drei bunten Schaumstoffquadern stand, war auch Vertrauen in die helfenden Hände der Eltern und Lehrkräfte gefragt, um die Herausforderung gemeinsam zu meistern. Der Stolz über die eigene Leistung spiegelte sich in den strahlenden Gesichtern der Olympioniken wider.

„Guten Morgen, Frau Blumberg“, erscholl es zu Beginn aus den Kinderkehlen und Begeisterung brach sich Bahn. Die Freude, bei der ers­ten Winterolympiade nach der Coronazeit dabei zu sein, war förmlich spürbar. 220 Grundschüler der 1. bis 4. Klasse enterten die Sporthalle in jeweils zwei Schichten. Und alle waren mit Begeisterung dabei. Nach zwei Jahren erzwungener Pause waren die Kinder geradezu ausgehungert danach, Bewegung im gemeinsamen Wettstreit erleben zu können.

„Alle Kinder nehmen daran teil, ob sportlich oder nicht sportlich“, freute sich Schulleiterin Maike Krewega über den großen Zuspruch. Auch sei es wichtig, dass die Kinder es sich an den einzelnen Stationen einfacher oder schwieriger machen können, indem sie zum Beispiel die Bewegung rückwärts ausführen oder die Augen zumachen, fügte Sportlehrerin Frau Blumberg hinzu, während sie einer ganz Wagemutigen die Hand für einen sicheren Stand reichte.

„Beinahe hätte ich vergessen, meine Laufkarte abzustempeln“, rief ein kleines Mädchen und machte schnell wieder kehrt. Schließlich war sie stolz, schon viele Stationen bewältigt zu haben. Der sportliche Ehrgeiz steckt schließlich in jeder Sportlerin und jedem Sportler.

Beim „Bobfahren“ war Kooperation gefragt. Einer schob, einer fuhr Slalom. Das galt auch bei der „Polarexpedition“, denn auch beim Balancieren half einer dem anderen. „Vielleicht mal rückwärts rüberlaufen“, ermutigte eine Mutter die kleinen Olympioniken am „Wackelsteg“.

„Die Hockeyschläger bleiben unten und nicht ins Gesicht“, war die Order. Beim „Eishockey“ kam es auf reine Geschicklichkeit an. Treffsicherheit war ebenfalls beim Biathlon gefragt, um mit Bällen die Kegel umzuwerfen.

Wenn du mal ‘ne Pause brauchst, hier fand man sie. Heiß begehrt war der Einkehrschwung beim „Winterwellness“. Denn die Massage war bei den Kindern sehr beliebt. Hier ging es um Vertrauen, denn die Kinder massierten sich gegenseitig mit einem Igelball. Was machte denn Tarzan beim Wintersport? Beim „Schneeballtransport“ musste man wie Tarzan am Seil schwingen und dabei einen Ball mit den Füßen ins Ziel bringen. „Klasse, geschafft“, rief ein drahtiger Sportler, bevor er zur nächsten Station startete.

„Ohne Hilfe der Eltern und des Fördervereins könnten wir das nicht stemmen“, lobte Lehrkraft Johanna Blumberg mit Sport als Hauptfach, den Einsatz der Eltern und teils auch Großeltern. Merle-Marie Hahn, 1. Vorsitzende des Fördervereins, betreute den Verpflegungsstand. „Bei uns gibt es nur die guten Sachen, wie Bananen als Energiebringer“, lachte sie. Für einen Freundschaftspreis hatte Obsthof Stefan Eckhoff zusätzlich Äpfel bunt durchgemischt. „Wenn das Obst verführerisch aufgeschnitten daliegt, kann man nicht daran vorbeigehen, ohne zu naschen.“

Viel zu schnell verging die Zeit. Schließlich wetteiferte jeder, möglichst alle Stationen zu schaffen. Das Gute war, dass niemand als Verlierer die Turnhalle verließ, denn dabei zu sein war alles. Dass die Winterolympiade Spaß gemacht hat, merkte man spätestens an der Frage: „Gibt es auch eine Sommerolympiade?“