Landrat Thorsten Krüger, NLT-Präsident Marco Prietz, die Minister Miriam Staudte und Christian Meyer sowie NLT-Hauptgeschäftsführer Hubert Meyer (v.l.) ziehen beim Moorschutz an einem Strang Foto: NLT
HANNOVER/LANDKREIS re ∙ Moore sind einzigartige Lebensräume und entscheidend für den Klimaschutz. Mit seinen deutschlandweit bedeutsamen Moorregionen steht Niedersachsen vor der Aufgabe, für die kohlenstoffreichen Böden Maßnahmen zur Minderung der Treibhausgasemissionen umzusetzen, die ökologisch sinnvoll, wirtschaftlich tragfähig und sozial akzeptabel sind. „Moorschutz erfordert Geld und Akzeptanz“, machte der Präsident des Niedersächsischen Landkreistages (NLT), Landrat Marco Prietz, deutlich. „Wir fordern einen Moor-Transformationsfonds, mit dem der Bund den betroffenen Landkreisen Mittel für diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe zur Verfügung stellt“, so Prietz. Gemeinsam mit Cuxhavens Landrat Thorsten Krüger überreichte Prietz Anfang April ein Positionspapier des NLT an Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer und Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte.
Der Landkreis Cuxhaven hatte das Papier initiiert. „Die Moortransformation ist, wie der Klimaschutz, eine Generationenaufgabe. Wir schaffen das nicht allein. Aber wir wissen, was zu tun ist und wie die Moore entwickelt werden müssen, damit sie Heimat für die Menschen bleiben können und eine Wertschöpfung vor Ort erhalten bleibt und ausgebaut wird“, erklärte Landrat Krüger.
Umweltminister Meyer begrüßte das Positionspapier: „Niedersachsen ist Moorland Nummer eins und trägt eine besondere Verantwortung für den Schutz und die Wiederherstellung der Moore. Das geht nur gemeinsam mit den Landkreisen und Kommunen als wichtige Partner. Die Forderung an den Bund, einen Moor-Transformationsfonds einzurichten, unterstütze ich sehr. In den Mooren stecken enorme Potenziale für Klimaschutz, Wasserhaushalt und Artenschutz. Allein in Niedersachsen entstehen 17,7 Prozent der Treibhausgasemissionen durch die Moorentwässerung. Es wäre gut, wenn das ,Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz‘ des Bundes verstetigt wird und es für die Kommunen und das Land einfacher wird an Mittel zu kommen. Ein eigener ,Transformationstopf Moore‘ mit klaren Budgets für die Landkreise und das Land wäre sehr hilfreich beim Erreichen der Umwelt- und Klimaziele.“
Für Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte ist klar, Moortransformation geht nur im Schulterschluss: „Ich sehe eine große Übereinstimmung mit den aufgemachten Positionen im NLT-Papier. Wir sprechen bei der Wiedervernässung unserer Moore von einer notwendigen Maßnahme im Kampf gegen die Erderwärmung, bei der unsere Landwirtinnen und Landwirte unbedingt mitgenommen werden müssen. Landkreise und Kommunen haben dabei die zentrale Rolle auf regionaler Ebene. Mit der Landwirtschaft müssen vor allem Wertschöpfungsalternativen zum Beispiel in Form von Paludikulturen entwickelt werden, die wirtschaftlich, nachhaltig und regional angepasst sind. Damit diese Transformation gelingt, muss der Bund entsprechend verstetigte Förderungen bereitstellen. Den überregionalen Wissenstransfer zwischen den verschiedenen Akteuren unterstützt das Land darüber hinaus mit dem Koordinierungszentrum Moorbodenschutz beim Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems in Oldenburg.“