Schon während der Führung durch das Museum für gegenstandsfreie Kunst durch Leiterin Dr. Ulrike Schick (rote Jacke) wurde über den Wert und die Bedeutung von Kultur diskutiert      Foto: sh

LANDKREIS sh ∙ Die Museen im Landkreis haben düstere Corona-Zeiten durchgemacht. Eine Zeit, die aber auch ihre Bedeutung noch einmal ins Bewusstsein rückt, wie bei einem Besuch des Geschäftsführers des Museumsverbandes Niedersachsen, Dr. Thomas Overdick, bei einer Tour durch die Museen im Landkreis deutlich wurde. Gespräche mit Vertretern aus Kultur und Politik machten deutlich, dass Kultur auch Daseinsvorsorge ist.

Der Besuch des Geschäftsführers des niedersächsischen Museumsverbandes Dr. Thomas Overdick zeigte, wie wichtig die Kultur und mit ihr die Museen für die Menschen und ihre Region sind. Versteht sich der Museumsverband schließlich als Bewahrer und Berater der Museen in Niedersachsen und Bremen mit dem Ziel, das Natur- und Kulturerbe in den Museen zu bewahren und zu vermitteln.

Ein museales Schmuckstück im Museumsreigen

Und da hat das Cuxland einiges zu bieten, wie die Stationen der Besuchstour eindrücklich vermitteln. Mit dem Museum für gegenstandsfreie Kunst in Otterndorf begann die Reise, dem Museum im Cuxland, was zuerst von vielen nicht gewollt war, mittlerweile aber eine Art museales Schmuckstück im nicht armen Museumsreigen ist. Die Bedeutung des „MgK“ ist auch Dank der jahrelangen Arbeit von Museumsleiterin Dr. Ulrike Schick weit über die Grenzen Niedersachsens bekannt. Weitere Stationen auf der Tour führten Dr. Thomas Overdick ins Otterndorfer Kranichhaus, ins Nordholzer Aeronauticum, auf die Burg Bederkesa und die Burg Hagen und abschließend ins Allmers Haus in Sandstedt. Begleitet wurde der Gast von Vertretern aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft.

Jede der Stationen wurde nicht nur einfach „abgerissen“, sondern es bot sich auch ausreichend Gelegenheit für Gespräche um Kunst und Kultur. Diese Gespräche waren lebhaft, aber selten kontrovers. Zu einig war man sich über die Bedeutung und den Wert von Kultur und Kunst. Dr. Thomas Overdick bezeichnete „Kultur als Daseinsvorsorge und sei somit keine freiwillige Aufgabe“.

Tröstende Worte für alle Kulturschaffenden nach fast zwei Jahren Pandemie mit Lockdown und Museumsschließungen. Und ein Wink an Politik und Verwaltung, Kunst und Kultur auf den Lehrplänen stärker zu verankern. Denn immer wieder wurde im Gespräch darauf hingewiesen, dass Kunst und Kultur kein teures Angebot im Tourismussektor sei. Vielmehr vermittelten die Museen in Niedersachsen und Bremen „in einer vielfältigen Museumslandschaft anhand originaler Zeugnisse aus Natur und Kultur das kulturelle Erbe“ an die gesamte Bevölkerung einer Region und darüber hinaus.