Blaue Schafe im Watt Foto: Freienstein
LANDKREIS re ∙ Blaue Schafe in Cuxhaven und in Bederkesa (Beers) – diese besondere Spezies hat ihren Ursprung in zweierlei Kunstprojekten, die an die soziale Verantwortung appellieren und im Frühjahr auch im Cuxland für Toleranz wie Akzeptanz in einer bunten Welt werben möchten.
Am Donnerstag, 4. April, wird um 18 Uhr im Kreishaus Cuxhaven die Ausstellung „Blaue Schafe und andere Begegnungen“ von Juliette Eckel eröffnet. Zu dieser Ausstellungseröffnung lädt der Landkreis Cuxhaven alle Interessierten ein. Parallel dazu, weidet die „Blaue Friedensherde“ von Bertamaria Reetz und Rainer Bonk auf dem Burghof Bederkesa an den beiden darauffolgenden Tagen.
In den Werken von Juliette Eckel stehen die blauen Schafe vor allem für die Hoffnung auf ein friedvolles Miteinander in einer vielfältigen Gesellschaft. „Sie erinnern uns daran, dass wir zusammenhalten müssen und dass jeder in der Gemeinschaft respektiert und unterstützt werden muss. Auch die Kunst kann hier ihren Beitrag leisten. Integration durch die Auseinandersetzung mit der Kunst fremder Kulturen ist ein wichtiger Aspekt des interkulturellen Verständnisses“, so Eckel. Die Wellenerin ist Mixed Media- und Textilkünstlerin, Autorin, Kuratorin sowie Dozentin im textilen Bereich und stellt ihre Werke regelmäßig international aus. Die Ausstellung „Blaue Schafe und andere Begegnungen“ zeigt neben einer Reihe blauer Schafe Arbeiten der Künstlerin, in denen sie sich mit der Kultur, Literatur und textilen Kunst fremder Länder intensiv auseinandersetzt. Es sind Techniken aus aller Welt wiederzufinden, darunter Shibori und Sashiko aus Japan, das Dot Painting aus Australien oder auch die Verwendung von Pigmentfarben, wie sie in Westafrika üblich sind. Juliette Eckel liebt es mit Materialen zu experimentieren, Wort und Bild zu kombinieren, sich mit neuen und traditionellen Kunstformen auseinanderzusetzen und daraus ihre ganz eigene Bildsprache zu entwickeln.
Auch Bertamaria Reetz und Rainer Bonk haben sich des Symbols des blauen Schafes bedient und gleich eine ganze Herde zur Förderung des gegenseitigen Verständnisses ins Leben gerufen, die seit 2012 unter der Schirmherrschaft des EU-Parlamentes steht. Ihren ersten Auftritt hatte die Kunstinstallation 2009 in Venedig, seitdem ist die „Blaue Friedensherde“ in über 200 Städte gereist. Im Hinblick auf die aktuellen weltweiten Konflikte und kriegerischen Auseinandersetzungen, speziell in der Ukraine, gewinnt sie nochmals an Bedeutung. Die Ausstellung setzt ein klares Zeichen für den Frieden und für das Verbindende zwischen den Religionen, Nationen und Herkunft. Die lebensgroßen Figuren werden von Menschen mit Beeinträchtigung in den Sozial-Betrieben-Köln gefärbt und jeder Ausstellungsort beteiligt sich an dem Projekt mit der Abnahme eines Exemplars. So auch der Landkreis Cuxhaven, der zehn Schafe aus der Herde übernimmt und an die Kommunen verteilt.
Besucher können das breite künstlerische Spektrum von Juliette Eckel vom Freitag, 5. April, bis zum Freitag, 31. Mai, im Kreishaus Cuxhaven während der Öffnungszeiten kostenfrei entdecken. Die Ausstellung erstreckt sich über zwei Etagen – vom Foyer vor den Sitzungssälen bis ins erste Obergeschoss.