Mit vereinten Kräften von Polizei und Politik wurde der Richtkranz in die Höhe gezogen   Fotos: tw

LANDKREIS tw ∙ „Das schaut ja schon ganz gut aus.“ Begeistert blickte Innenminis­terin Daniela Behrens (SPD) beim Richtfest für den Neubau der Polizeiinspektion (PI) Cuxhaven am Rohbau hoch. Ein Anlass, dem auch Finanzminis­ter Gerald Heere (Bündnis 90/Die Grünen) nicht fernblieb, hatte sein Haus doch 21,8 Millionen Euro für den Neubau lockergemacht.
Eine dringend notwendige Investition, strahle das alte Gebäude doch „den dunklen Charme der 70er Jahre aus“, so der Präsident der Polizeidirektion Oldenburg, Andreas Sagehorn. Mit einem hellen und freundlichen Entree soll das neue Gebäude auch widerspiegeln, „dass wir eine moderne Polizei haben“.

Für ihn ist der Neubau auch „eine Wertschätzung der Polizei gegenüber“. Er erinnerte daran, dass schon vor 20 Jahren die Polizeiinspektion aus allen Nähten platzte. Denn mehr Personal und mehr Aufgabenbereiche führten zu akuter Raumnot. So mussten bereits vier Außenstellen eingerichtet werden. Eine lange Zeit, die im Frühjahr nächs­ten Jahres ihr Ende finden und alle Mitarbeiter wieder an einem Ort vereinen soll.
Dafür, dass trotz einiger Widrigkeiten am Anfang – wie alte Fundamente und Altlasten, die entsorgt werden mussten – die Arbeiten im Zeit- und Finanzrahmen liegen, dankte Stefan Müller, Leiter des Staatlichen Baumanagements Elbe-Weser, allen am Bau Beteiligten. Und er betonte, dass ein Großteil der 70 Gewerke an Unternehmen aus der Region von Cuxhaven über die Wingst bis Loxstedt vergeben werden konnte.
Der L-förmige Bau zeigt sich zur Werner-Kammann-Straße hin viergeschossig, zur Wohnbebauung dreigeschossig und füge sich architektonisch in die übrige Bebauung ein, so Müller.

So werden etwa bei der horizontalen Gliederung der Fassade Stilmittel der südlich gelegenen denkmalgeschützten Bebauung am Karl-Olfers-Platz aufgenommen. Die neue Polizeiinspektion mit insgesamt 3.400 Quadratmetern Fläche, ist eines der ers­ten Landesgebäude, dass ohne fossile Energieträger auskommt, betonte Heere. Zum Einsatz kommt eine Wärmepumpe, für die eine Photovoltaikanlage auf dem Dach den Strom liefert – auch für das Bestandsgebäude. Mehrere Ladesäulen für E-Autos sind zudem eingeplant.

Nach Beendigung der Baumaßnahme soll die angrenzende Grünfläche als Verkehrsübungsplatz und Erholungsfläche wiederhergestellt werden.
„Die Polizei tut jeden Tag ihr Bestes, damit wir gut und sicher miteinander leben können“, sagte Innenministerin Behrens. Für die großen Herausforderungen der Zeit, der sich die Polizei stellen müsse, brauche es dafür auch gute Arbeitsbedingungen. Hierzu soll jetzt auch der Neubau beitragen. Der Entwurf für den Haushalt 2025, der am Montag vorgestellt wurde, sehe zudem auch viele Verbesserungen für die Polizei vor, wie etwa bei der IT-Ausstattung, in Liegenschaften oder Ausrüstungs- und Schutzausstattung.

PI-Leiter Michael Hasselmann dankte in seiner Rede vor allem „den lieben Nachbarn, die trotz des Baulärms Geduld und Gelassenheit aufgebracht haben“. Nach der Fertigstellung des Erweiterungsbaus starten dann die Sanierungsmaßnahmen im Bestandsgebäude. Hier hatte Hasselmann noch zwei Wünsche an den Finanzminister. Erstens, das bei der Sanierung des Bestandsgebäudes entgegen bisheriger Planung auch an Dusch­räume gedacht wird. Wichtig, da Neubau und Bestandsgebäude nicht miteinander verbunden sind. Und sein zweiter Wunsch bezog sich auf die Parkplatzsituation. Steht der Neubau zum Teil doch auch auf dem alten Parkplatz. In dem Punkt geht Oberbürgermeister Uwe Santjer von einem Happy End aus. „An der Stadt soll es nicht scheitern“, sagte er in Bezug auf die benötigte Fläche.

Für Santjer ist der Neubau ein positives Zeichen, sorge die Polizei doch dafür, „dass wir hier sicher leben können. Die Polizeibeamten sind immer ansprechbar und mit hohem Engagement dabei. Das kommt bei der Bevölkerung an“.

Zum Schluss zogen alle Redner gemeinsam mit den Landtagsabgeordneten Oliver Ebken (SPD) und Claus Seebeck (CDU) den Richtkranz in die Höhe, bevor Polier Friedrich Asmus mit den Worten „gesegnet sei dieses Haus“ den Richtspruch vortrug.